Affäre um Bundespräsidenten Schwarz-Gelb fürchtet Belastung durch Wulff

Berlin · Neue Vorwürfe gegen Bundespräsident Christian Wulff und die anhaltende öffentliche Debatte über das Staatsoberhaupt machen Politikern von CDU und FDP vor den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein zu schaffen.

 Schleswig-Holsteins FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki.

Schleswig-Holsteins FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki.

Foto: ddp

"Wenn das so weitergeht, dann kann das CDU und FDP den Sieg bei der Landtagswahl kosten", sagte der schleswig-holsteinische FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki unserer Redaktion. "Egal wo wir mit den Bürgern diskutieren, es geht um Sitte, Anstand und Moral." Wulff müsse endlich alle Fragen umfassend beantworten: "Mein Geduldsfaden reißt allmählich."

Der schleswig-holsteinische CDU-Bundestagsabgeordnete Rolf Koschorrek nannte die Kommunikationspolitik des Bundespräsidenten "desaströs": "Wir warten auf einen Befreiungsschlag." Die Anwälte Wulffs wollen in diesen Tagen weitere Antworten auf Fragen der Medien ins Internet stellen. Außerdem sucht Wulff nach Informationen unserer Zeitung aus Regierungskreisen einen neuen Medienberater.

Die Kanzlerin stellte sich erneut hinter Wulff. In einem Radiointerview betonte Angela Merkel (CDU), Wulff habe die Chance, die Würde des Amtes wiederherzustellen. Er müsse aber offene Fragen beantworten.

Die "Bild am Sonntag" berichtete derweil, der Filmunternehmer David Groenewold habe Wulff und dessen Frau Bettina 2008 beim Münchner Oktoberfest ein Upgrade für eine Luxussuite in einem Fünf-Sterne-Hotel bezahlt. Wulff soll davon aber nichts gewusst haben. Groenewold ist Mitinhaber einer in Hannover ansässigen Firma, die seit 2006 über eine Bürgschaftszusage der Landesregierung verfügt. Wulff war damals Ministerpräsident von Niedersachsen.

(rm)
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