„Schwarmterrorismus“ Experten warnen vor weiteren rechtsextremen Anschlägen in Deutschland

Berlin · Forscher aus Jena haben sich mit rechtsextremen Angriffen in Deutschland beschäftigt. Eine Gefahr gehe vom Internet aus. Dort herrsche eine „digitale Hasskultur“

 Die rechte Gewalt könnte laut Ansicht der Experten aus Jena weiter zunehmen.

Die rechte Gewalt könnte laut Ansicht der Experten aus Jena weiter zunehmen.

Foto: Keystone / Schulz/Volkmar Schulz, Keystone

Nach dem Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) und dem antisemitischen Anschlag in Halle fürchten Experten weitere rechtsextreme Angriffe in Deutschland. In einem am Mittwoch in Berlin vorgestellten neuen Band des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) Jena kommen Forscher zu dem Ergebnis, dass sich Rechtsextremismus in Deutschland zunehmend als „Schwarmterrorismus“ zeige.

Immer häufiger würden sich Menschen ohne vorherige Bindung an rechtsextreme Gruppen in kürzester Zeit an schweren, mehr oder weniger spontanen, rechtsterroristischen Gewalttaten und Planungen beteiligen, schrieben die Experten. IDZ-Direktor Matthias Quent erklärte, im Internet habe sich „eine offen zugängliche digitale Hasskultur etabliert, mit der neue Pfade der Radikalisierung und Rekrutierung entstanden sind“.

Gleichzeitig sei die Gefahr des Rechtsterrorismus von staatlicher Seite zu lange unterschätzt worden. Die Bagatellisierung des Rechtsextremismus habe das Vertrauen in den Rechtsstaat beschädigt.

(c-st/AFP)
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