Gewerkschaften und SPD fordern Schutzschirm soll Arbeitsplätze retten

Saarbrücken (RPO). Die Gewerkschaften rufen am Tag der Arbeit zum Kampf für soziale Demokratie und Arbeitsplätze auf. IG Metall-Chef Berthold Huber forderte einen staatlichen Rettungsschirm für normale Betriebe und Arbeitnehmer. Ähnlich äußerte sich die Chefin der NRW-SPD, Hannelore Kraft, bei einem Auftritt in Mühlheim an der Ruhr.

 IG-Metall-Chef Berthold Huber führt die Gewerkschaft der Realität angemessen.

IG-Metall-Chef Berthold Huber führt die Gewerkschaft der Realität angemessen.

Foto: AP, AP

"Ungezügeltes Profitstreben und ungebändigte Märkte führen die Menschheit in eine soziale und ökologische Katastrophe", erklärte IG-Metall-Chef Berthold Huber in seiner Rede zum 1. Mai am Freitag in Saarbrücken. Das Modell der sozialen Demokratie stehe gegen die "Wolfsgesetze eines ungebändigten Raubtierkapitalismus".

Huber erneuerte seine Aufforderung, alles zu unternehmen, um Entlassungen in der Krise zu vermeiden. Viele Millionen Menschen bangten um ihre Existenz. "In den Betrieben kämpfen wir um jeden Arbeitsplatz, das ist das Gebot der Stunde", sagte der IG-Metall-Chef.

Er forderte einen staatlichen Rettungsschirm für die Betriebe. Nicht nur Banker, sondern auch Automobilarbeiter, Bergleute oder Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes hätten einen Anspruch auf einen Schutzschirm, erklärte er.

Auch die SPD in Nordrhein-Westfalen fordert angesichts der Wirtschaftskrise einen "Schutzschirm für Arbeitsplätze". Hannelore Kraft sagte bei einer Mai-Kundgebung in Mülheim: "Wir sorgen uns um jeden einzelnen Arbeitsplatz." Das gelte vor allem auch um die Jobs in den vielen kleinen und mittleren Unternehmen.

Ganz besonders müsse um die industriellen und gewerblichen Arbeitsplätze gekämpft werden, "denn nach der Krise werden solche Arbeitsplätze bei uns nicht wieder neu entstehen", betonte Kraft. Sie fügte hinzu: "Damit droht der Verlust unserer wirtschaftlichen Basis."

Es müsse darum gehen, Arbeit zu finanzieren und nicht Arbeitslosigkeit, sagte die SPD-Landeschefin. Sie wisse viele Manager und Unternehmer an ihrer Seite, die die verzweifelt bemüht seien, ihre Mitarbeiter "irgendwie zu halten, um nicht nach der Krise in die Falle des Facharbeitermangels zu laufen".

Kraft forderte zugleich, die Mitbestimmung von Arbeitnehmern zu stärken sowie die Tarifautonomie zu schützen.

(AFP)
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