Fotos Schröder oder Merkel - Wer soll's machen?
Pro MerkelMerkels Union ist die stärkste Fraktion im Bundestag. Somit ist sie mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. Die Versuche der Sozialdemokraten, CDU und CSU als eigenständige Parteien zu definieren, sind durchsichtig und gegen alle bisherigen Gepflogenheiten.
Pro SchröderDie Aufholjagd der SPD macht deutlich: Die Mehrheit der Deutschen wünscht sich einen Bundeskanzler Gerhard Schröder. Auch in der Vergangenheit bei Helmut Schmidt stellte die zweitgrößte Fraktion im Bundestag den Kanzler.
Pro MerkelNach dem schwachen Abschneiden bei der Wahl zeigte Merkel Größe und absolvierte gefasst und souverän ihren Interviewmarathon. Schröder hingegen wirkte bei der "Elefantenrunde" zu Beginn deutlich neben Spur, verhielt sich arrogant und erhob schwere, in der Substanz kaum haltbare Vorwürfe gegen Journalisten. Die Mehrheit der Deutschen missbilligte seinen Auftritt.
Pro SchröderSchröder hat in der eigenen Partei einen stärkeren Stand denn je. Dies lässt vermuten, dass er bei der Fortführung seiner umstrittenen Reformen deutlich stärkeren Rückhalt aus den eigenen Reihen hätte als bisher. Schröder und Müntefering könnten mit einer geeinten SPD eine starke Regierung führen.
Pro MerkelDie Wirtschaft ist vom Scheitern des Projekts "Schwarz-Gelb" bitter enttäuscht. Jetzt wünschen sich viele Vertreter aus Industrie und Handel eine große Koalition - unter der Führung Angela Merkels.
Pro SchröderAußenpolitisch kommen schwere Zeiten auf Deutschland zu. Im Iran droht eine neue Krise, Europa befindet sich nach dem Scheitern der gemeinsamen Verfassung in einer kritischen Phase. Das Außenpolitik-Tandem Schröder/Fischer ist international anerkannt, ihre Arbeit wird bei der großen Mehrheit der Nachbarn geschätzt. Ein Kanzler Schröder würde hier für Kontinuität sorgen.
Pro MerkelEine "Jamaika"-Koalition erscheint vielen Beobachtern als momentan beste Lösung. Die Grünen könnten die als marktradikal verurteilte Elemente des FDP-Programms ausbremsen und zum Anwalt der Umwelt und Bürgerechten in einer schwarz-gelben Regierungskonstellation werden. Sicher ist: "Jamaika" kommt nur mit einer Kanzlerin Angela Merkel.
Pro SchröderSchröder kommt gestärkt aus der Wahl - Merkel geschwächt. Nun steht zu erwarten, dass in der Union mittelfristig am Stuhl der Ostdeutschen gesägt wird. Merkel wäre von Anfang an eine Kanzlerin mit einem blauen Auge - nicht eben eine optimale Ausgangslage für eine erfolgreiche Zeiten im Kanzleramt.
Pro MerkelDer Wahlabend hatte viele Botschaften. Eine davon: Rot-Grün hat keine Mehrheit uns ist damit abgewählt. Schröder hat somit keine Grundlage als Führer der zweitgrößten das Kanzleramt für sich zu beanspruchen. Stellt Merkel eine Koalition - welche auch immer - auf die Beine, kann es keine Zweifel an der Rechtsmäßigkeit.
Pro SchröderSchröder hatte den politischen Mut, überhaupt erst Neuwahlen zu veranlassen. Er hat sich dem Votum des Souveräns gestellt und ein überraschend starkes Ergebnis erzielt. Damit verdient er eine neue Chance im Kanzleramt, wenn seine Gegnerin kein zukunftstragendes Konzept auf die Beine stellen kann.