Beck hält Laudatio Schröder mit "Quadriga"-Preis ausgezeichnet

Berlin (RPO). Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder hat am Mittwochabend in Berlin den gesellschaftspolitischen "Quadriga"-Preis verliehen bekommen. Damit wurde Schröder für seine Verdienste um Deutschland geehrt.

Die Laudation auf Schröder bei der Preisverleihung in der Komischen Oper hielt der SPD-Vorsitzende Kurt Beck. Der Preis für Schröder trägt den Titel "Wagnis der Zäsur". Nach Übergabe des Preises umarmte der Alt-Kanzler den SPD-Chef.

In seiner Laudatio würdigte Beck die Reformpolitik Schröders. Es sei ein Wagnis, aber richtig und notwendig gewesen, die Zukunftssicherung des Staates nach den Versäumnissen der 80er und 90er Jahre anzugehen. Beck verteidigte ferner das Prinzip des Förderns und Forderns.

Der Bund gebe heute für die Grundsicherung mehr Geld als zuvor aus. Zugleich seien die Erwartungen an die Hilfeempfänger gestiegen, durch eigene Anstrengungen voranzukommen. Der SPD-Chef erinnerte ferner daran, dass zur "Agenda 2010" auch mehr Bildungsausgaben, das Ganztagsschulprogramm und die Verbesserung der Kommunalfinanzen für mehr frühkindliche Betreuung gehörten.

Der SPD-Chef hob hervor, zu den wichtigsten Ergebnissen von Schröders Kanzlerschaft habe der Stimmungswechsel in Richtung mehr Zuversicht in Deutschland gehört. Wie bei den Reformen des Sozialstaates habe die Regierung Schröder auch außenpolitisch "unendlich schwierige Entscheidungen" treffen müssen. Beck nannte hierbei die "uneingeschränkte Solidarität" gegenüber den USA nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001, den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr und das Nein zu einem Militäreinsatz im Irak.

Die "Quadriga" wird seit 2003 jährlich am 3. Oktober an Personen oder Gruppen aus Politik, Wirtschaft und Kultur für besondere Verdienste um die Zukunftssicherung verliehen. Zu den diesjährigen Preisträgern gehören neben Schröder Königin Silvia von Schweden für ihr karitatives Engagement, "Spiegel"-Chefredakteur Stefan Aust als "Institution der Republik" und beiden Mütter Phyllis Rodriguez und Aicha El-Wafi als "Vorbild der Versöhnung". Deren Söhne waren Opfer beziehungsweise Täter der Terroranschläge des 11. September 2001. Die Mütter wurden dennoch zu Freundinnen.

(afp)
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