Wirbel um Redner-Honorar Schriftwechsel entlastet Steinbrück

Berlin · Über ein Rednerhonorar von 25.000 Euro an Ex-Finanzminister Peer Steinbrück ist Streit entbrannt. Angeblich hätte der SPD-Kanzlerkandidat die Summe spenden sollen. Jetzt kommt die Entlastung: Einem Zeitungsbericht zufolge sei von einer Spende bei der Planung nie die Rede gewesen.

Das ist Peer Steinbrück
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Steinbrück hatte am 26. November 2011 am "Atriumtalk" der Stadtwerke in Bochum teilgenommen und in seiner am Dienstag veröffentlichten Liste ein Honorar von 25.000 Euro genannt. Es war die höchste Summe aller Vorträge, für die der SPD-Politiker seit 2009 Honorare erhielt. Gezahlt hatte die von den Stadtwerken beauftragte Hellen Medien Projekte GmbH.

Der Stadtwerkesprecher Thomas Schönberg hatte der "Bild"-Zeitung gesagt, dass schon bei den Anbahnungsgesprächen mit Steinbrück klargemacht worden sei, dass die 25.000 Euro für eine von Steinbrück "zu benennende Stiftung oder karitative Einrichtung" zur Verfügung gestellt werden sollen. Dies sei in einer E-Mail festgehalten worden.

SPD-Sprecher Thomas Dünow wies dies zurück. Steinbrück habe das Angebot von 25.000 Euro angenommen. "Dabei war zu keinem Zeitpunkt von einer Spende die Rede, und zwar weder schriftlich noch mündlich. Anders lautende Behauptungen sind schlicht unzutreffend." Im Übrigen stelle das Ehepaar Steinbrück seine private Spendentätigkeit - wie auf der Pressekonferenz am 30. Oktober erläutert - nicht öffentlich zur Diskussion.

"Süddeutsche" bestätigt SPD-Angaben

Nun stützt ein Bericht der "Süddeutschen Zeitung" die Stellungnahme der SPD. Der Zeitung liegt laut eigenen Angaben der komplette Schriftwechsel zwischen Stadtwerke und Steinbrück vor. Demnach hat Steinbrück einem Sprecher zufolge "im Zusammenhang mit der Teilnahme am Atriumtalk der Stadtwerke Bochum am 26. November 2011 mit der Hellen Medien Projekte GmbH ein Honorar von 25.000 Euro vertraglich vereinbart".

In diesem Zusammenhang sei "weder schriftlich noch mündlich" von einer Spende die Rede gewesen. Anders lautende Behauptungen seien "schlicht unzutreffend". Steinbrück habe das Honorar angenommen und ordnungsgemäß versteuert. Wie die "SZ" schreibt, soll tatsächlich an keiner Stelle in dem Schriftwechsel von einer Spende die Rede sein.

(APD)
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