EKD-Ratsvorsitzender über Hartz-IV Schneider kritisiert Bundesregierung

Hamburg (RPO). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, hat den Umgang der Bundesregierung mit Hartz-Vier-Empfängern kritisiert. Diese hätten keine Lobby, sagte Schneider einer Zeitung.

Das ist Nikolaus Schneider
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Sie entschieden keine Wahlen und seien keine solventen Spender. "Es bedrückt mich, dass die Politik so mit Bedürftigen umgeht", sagte Schneider dem "Hamburger Abendblatt".

Unzufrieden zeigte sich der EKD-Ratsvorsitzende auch damit, dass der Hartz-Vier-Regelsatz nur um fünf auf 364 Euro angehoben wurde. Dies sei eine "politische Zahl".

Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland betonte, man habe in der Diakonie sehr genau berechnet, was ein Mensch zum Leben brauche. Die Kirche habe 400 Euro als Regelsatz "nicht eben mal so gefordert".

Gleichzeitig warf Schneider der Bundesregierung handwerkliche Mängel bei der Umsetzung des Bildungspakets für Kinder aus bedürftigen Familien vor. "Aus unseren Bildungseinrichtungen wissen wir, dass die Antragsunterlagen erst ausgeliefert wurden, als die Diskussion um die Antragszahlen schon im Gange war", sagte er. Man brauche Vorläufe für solche Reformen, müsse ausreichend informieren und die zuständigen Menschen schulen.

(AFP)
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