Rüttgers in Amerika (5) Schneesturm - der Ministerpräsident steckt fest

Washington (RPO). Bevor der große Schneesturm kommt, wollte NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers die amerikanische Hauptstadt Washington verlassen.

 RP-Chefredakteur Sven Gösmann ist mit Jürgen Rüttgers in den USA unterwegs.

RP-Chefredakteur Sven Gösmann ist mit Jürgen Rüttgers in den USA unterwegs.

Foto: Daniel Biskup

Die US-Medien sind sich derzeit nicht einig, welcher Begriff ihnen für den massiven Wintereinbruch in ihrer Hauptstadt Washington besser gefällt: "Weiße Hölle" (CNN) oder "Snowmageddon" (Barack Obama). Fest steht: Das öffentliche Leben in Washington steht still. Anders gesagt: Es liegt unter einer bis zu einen Meter dicken Schneedecke begraben. Regierungsstellen, Universitäten, Restaurants, der Flughafen — alles geschlossen. Prominentes Opfer der Wettermisere ist NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers.

Der CDU-Politiker wollte eigentlich ein ausführliches Besuchsprogramm in Washington absolvieren, Senatoren treffen, eine Rede an der Georgetown University halten. Das wurde alles abgesagt. Allerdings war auch an eine Weiterreise nach Philadelphia nicht zu denken — Orkanwarnung. Von dieser Zwischenstation wollte Rüttgers eigentlich mit seinem 30-köpfigen Begleittross an die Westküste aufbrechen. In Los Angeles ist für morgen ein Treffen mit Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger geplant — der Höhepunkt der USA-Reise des Regierungschefs.

Ebenfalls nicht gefallen kann es Rüttgers, dass während seiner Abwesenheit in Deutschland sich die Nachrichten überschlagen: Opel will in Bochum 1799 Arbeitsplätze streichen, die Hartz-IV-Regelsätze werden neu berechnet, und Berliner Gerüchte über angebliche gemeinsame Putschpläne von Bundesumweltminister Norbert Röttgen und Rüttgers gegen Unionsfraktionschef Volker Kauder machen die Runde. "Quatsch", weist Rüttgers diese Nachricht ins Reich der Legende. Richtig sei, dass die NRW-CDU während der Regierungsbildung im Herbst auf mehr Einfluss in Berlin gedrungen habe. Im Klartext: mehr Posten für NRW-Christdemokraten. Als eine Möglichkeit sei erwogen worden, Röttgen zum Fraktionschef zu machen, falls Kauder ein Ministeramt übernommen hätte. Rüttgers: "Es kam anders, jetzt ist Röttgen Minister."

Wir bleiben dran.

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