Schnee-Chaos in Bayern Von der Leyen besucht Soldaten beim Schneeschaufeln

Berchtesgaden · Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat am Sonntag die vom Schneechaos betroffenen Landkreisen in Bayern besucht. Im Landkreis Berchtesgaden herrscht nach tagelangem Schneefall Katastrophenalarm. Die Bundeswehr hilft.

Ursula von der Leyen begrüßt bei ihrem Besuch der Operation Schneelage 2019 in Berchtesgaden Bundeswehrsoldaten.

Ursula von der Leyen begrüßt bei ihrem Besuch der Operation Schneelage 2019 in Berchtesgaden Bundeswehrsoldaten.

Foto: dpa/Matthias Balk

„Die Bundeswehr bleibt so lange, wie sie gebraucht wird“, sagte die Ministerin bei ihrem Besuch in Berchtesgaden. Dutzende Soldaten helfen beim Freischaufeln von Hausdächern. Zudem begannen sie am Sonntag, die Straße in den Ortsteil Buchenhöhe freizuschneiden.

Derzeit helfen rund 400 Soldaten allein im Raum Berchtesgaden, wie der Presseoffizier der Gebirgsjägerbrigade 23, Eckhard Michel, am Sonntag sagte. Außerdem sind Hunderte Helfer von THW, Feuerwehr und anderen Organisationen im Einsatz. Der Ort war seit einer Woche kaum noch zu erreichen. Begleitet wurde von der Leyen von Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU).

Das Schneechaos in den bayerischen Alpen dauert an. Seit der Nacht zum Sonntag schneite es in den Katastrophenregionen im Süden des Freistaates weiter. Bei Plusgraden begann es am Morgen zudem mancherorts zu tauen. Dadurch könnte der Schnee nass und schwer werden - eine zusätzliche Belastung für die Hausdächer.

Neben dem Kreis Berchtesgadener Land herrscht auch in den oberbayerischen Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach, Garmisch-Partenkirchen und Traunstein der Katastrophenfall.

Zudem sitzen nach einem Lawinenabgang auf eine Kreisstraße rund 1300 Einwohner und Touristen in dem Wintersportort Balderschwang im Allgäu fest. Zunächst hatte die Polizei von 2000 isolierten Menschen gesprochen. "Der Riedbergpass ist vorsorglich gesperrt, weil auch hier Lawinengefahr herrscht", sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Damit ist die einzige Verbindung von deutscher Seite aus zum beliebten Tourismusziel blockiert. Zuvor war auf österreichischer Seite bei Hittisau eine Lawine abgegangen. Verletzte hatte es dabei nicht gegeben.

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Foto: dpa/Lino Mirgeler

Die Versorgung für die in rund 1000 Meter Höhe liegende Gemeinde ist vorerst gesichert. Die Stromleitungen sind intakt. "Eine Evakuierung ist derzeit nicht geplant", hieß es. Das Skigebiet Grasgehren wurde jedoch geräumt, 40 Menschen wurden hierbei in Sicherheit gebracht.
Die Kreisstraße aus Österreich nach Balderschwang wird laut Polizeiangaben von Sonntag noch bis einschließlich Montag gesperrt bleiben. Sollte die Räumung der Schneemassen früher gelingen, werde dies über den Verkehrsfunk bekannt gegeben.

(felt/dpa)
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