Teuer und uneffektiv Schmidt greift geplanten Rentenbonus für Eltern an

Berlin (rpo). Bundesfamilienministerin Renate Schmidt hat Pläne der Union kritisiert, Eltern einen Rentenbonus von 50 Euro pro Kind und Monat zu gewähren. Nur wegen eines solchen Bonus werde sich niemand für ein Kind entscheiden. Schmidt favorisiert ein Elterngeld, das vom Einkommen abhängig sein soll.

Im Deutschlandradio Kultur warf Schmidt CDU und CSU vor, ihre Pläne für ein Elterngeld als unbezahlbar zu kritisieren, ohne zu sagen, wie sie ihr eigenes Vorhaben für einen Rentenbonus finanzieren wolle.

"Das einkommensabhängige Elterngeld wird im Jahr 2009 maximal genauso viel kosten wie der von der Union favorisierte Rentenbonus von 50 Euro pro Kind und Monat für Kinder, die ab dem 1.1. 2007 geboren werden", sagte die Ministerin. Sie bezifferte die Kosten hierfür im Endausbau auf drei bis vier Milliarden Euro bis zum zwölften Lebensjahr der Kinder.

Schmidt bezeichnete das Unionsvorhaben außerdem als ungerecht und unausgegoren. "Ich habe noch nie jemanden kennen gelernt, der mir gesagt hätte: Wenn ich nur einen Rentenbonus von 50 Euro hätte, dann würde ich mich für ein Kind entscheiden", sagte sie in dem Radiointerview.

Die Kosten für das lohnabhängige Einkommensgeld lägen laut SPD-Berechnungen um 1,2 Milliarden Euro über den Ausgaben für das heutige Erziehungsgeld. Diese Mehrkosten würden durch Subventionsabbau gedeckt. Bei dem Elterngeld soll Müttern oder Vätern bis zu einem Jahr nach der Geburt eines Kindes mit 67 Prozent des letzten Nettogehalts eine Auszeit vom Beruf ermöglicht werden.

Die Familienministerin sagte, sie kandidiere bei der Bundestagswahl erneut, weil sie noch viele Pläne habe, die bisher nicht umgesetzt werden konnten. Schmidt nannte als Beispiele den Aufbau von Eltern-Kind-Zentren, einen Rechtsanspruch auf Betreuung ab dem zweiten Lebensjahr und die Gebührenfreiheit für Kindertagesstätten.

(ap)
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