Wirtschaftsministerkonferenz Abschaffung der Zeitumstellung: Schlappe für Ilse Aigner

Berlin · Die Wirtschaftsminister aus Bund und Ländern werden sich bei ihrer Konferenz, die heute in Berlin beginnt, mit einer Abschaffung der Zeitumstellung befassen. Wie unsere Redaktion aus Kreisen der Konferenz erfuhr, hat es im Vorfeld bereits heftige Diskussionen um die Idee von Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) gegeben, auch im Winter die Sommerzeit beizubehalten.

Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU).

Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU).

Foto: dpa, nar tmk

Weil die meisten ihrer Amtskollegen offenbar die Aussicht auf Erfolg als sehr gering einschätzten, wird das Thema bei den Beratungen nun denkbar kurz gehalten. Eigentlich sollte es einen bayerischen Beschlussantrag geben, wonach die Landeswirtschaftsminister die Bundesregierung aufgefordert hätten, auf europäischer Ebene nachhaltig für eine Abschaffung der Zeitumstellung zu werben.

Dieser Beschlussantrag wird nun offenbar nicht mehr eingebracht; das Bundeswirtschaftsministerium wird lediglich über eine Evaluierung seitens der EU-Kommission berichten.

Für Ilse Aigner bedeutet das einen einsamen Platz auf der Lichtung. Denn obwohl andere Bundesländer hinter vorgehaltener Hand Sympathien für den Vorschlag haben, wagen die sich nicht aus der Deckung, um keine Niederlage zu riskieren.

Aigner lässt sich davon nicht beirren. Unserer Zeitung sagte sie: "Eine Mehrheit der Bevölkerung ist gegen die Umstellerei. Ich lasse mich von Schwierigkeiten im Verfahren nicht abschrecken und werde mich weiter dafür einsetzen, dass die Sommerzeit beibehalten und die Winterzeit abgeschafft wird."

Zumindest der Unterstützung ihres Parteichefs, des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer, kann sich Aigner sicher sein: Der Landesvater hatte wegen der jüngsten Zeitumstellung eine Telefonkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verschlafen.

(RP)
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