Neuer BND-Chef Schindler soll Uhrlau ablösen

Berlin (RPO). Gerhard Schindler soll neuer Päsident des Bundesnachrichtendienstes (BND) werden. Das erfuhr die Nachrichtenagentur dapd am Samstag aus Regierungskreisen, die damit einen Bericht der "Bild"-Zeitung bestätigten.

Neuer BND-Chef: Schindler soll Uhrlau ablösen
Foto: dpa, dpa

Schindler ist Leiter der Abteilung Öffentliche Sicherheit im Bundesinnenministerium und tritt die Nachfolger von Ernst Uhrlau an, der in den Ruhestand geht. Uhrlau war in seiner Amtszeit wegen vieler Pannen und Affären in die Kritik geraten, zuletzt wegen verschwundener Baupläne für die neue Berliner BND-Zentrale.

 Der Bundesnachrichtendienstes wird einen neuen Chef bekommen.

Der Bundesnachrichtendienstes wird einen neuen Chef bekommen.

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In Regierungskreisen wurde die Personalentscheidung als "willkommener Coup" für CSU-Chef Horst Seehofer bezeichnet. Die Nachfolge für den SPD-Mann Uhrlau sei vom Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) mit eingefädelt worden, hieß es. Der studierte Jurist Schindler gilt laut "Bild" als Experte für kriminelle und terroristische Netzwerke.

Die SPD begrüßt die Entscheidung, den Terrorismusexperten Schindler zum neuen Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes zu machen. Der Leiter der Abteilung Öffentliche Sicherheit im Bundesinnenministerium sei "fachlich und persönlich eine gute Wahl", sagte der Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums (PKGr) für die Kontrolle der Nachrichtendienste, der SPD-Politiker Thomas Oppermann, am Samstag in Berlin.

Zugleich dankte Oppermann dem scheidenden BND-Chef Ernst Uhrlau. Dieser habe trotz vieler Anfeindungen aus der CDU und zuletzt gegen mangelnde Unterstützung aus dem Kanzleramt viel für Deutschlands Sicherheit getan, sagte er. Uhrlau habe den BND vom Kalten Krieg auf die Herausforderungen asymmetrischer Kriege umgestellt und den Nachrichtendienst "sicher durch schwierige Zeiten gesteuert".

(AFP/felt)
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