Bildungspolitik Schavan will Zentraldatei für Schüler

Berlin (rpo). Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) unterstützt die umstrittenen Pläne der Kultusministerkonferenz, ein bundesweites Schülerregister anzulegen. Bis 2008 soll jeder Schüler eine Nummer erhalten, unter der sein Bildungsverlauf sowie persönlichen Daten gespeichert ist. Datenschützer werfen der Kultusministerkonfernz vor, den "gläsernen Schülers" erschaffen zu wollen.

"Gerade in Deutschland leiden wir darunter, dass wir keine langfristigen Datenerhebungen besitzen", sagte Schavan der "Welt am Sonntag". Diese seien aber Voraussetzung für eine wissensgestützte Bildungspolitik. Die skandinavischen Länder hätten mit entsprechenden Erhebungen bereits sehr gute Erfahrungen gemacht.

In den vergangenen Tagen waren Pläne der Kultusministerkonferenz bekannt geworden, ab spätestens 2008 ein Zentralregister mit Schülerdaten einzurichten. Dafür soll jeder Schüler eine Identitätsnummer erhalten, unter der sein gesamter Bildungsverlauf gespeichert ist. Erfasst werden sollen nicht nur Name, Herkunft und Geschlecht, sondern auch die Sprache des Elternhauses, ob der Schüler eine Klassenstufe wiederholen musste und welchen Abschluss er in welchem Schuljahr erreicht hat. Lehrerverbände und Datenschützer hatten der KMK vorgeworfen, den "gläsernen Schüler" schaffen zu wollen.

(afp)
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