Unterricht an deutschen Schulen Schavan verteidigt Islamunterricht

München (RPO). Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) verteidigt den umstrittenen islamischen Religionsunterricht an deutschen Schulen. "Natürlich weiß ich um die Ängste vieler Deutscher bei diesem Thema. Aber ich sehe das als gelebte Religionsfreiheit, als Dialog zwischen Christentum und Islam", sagte Schavan in einem Interview.

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Foto: AP

Es gehe beim Islamunterricht keineswegs darum, eine neue Koranschule zu installieren oder radikalen Glaubensfanatikern eine Plattform zu bieten. "Nein, wir wollen damit den Islam aus dem Hinterhof herausholen und transparent machen", sagte die Ministerin gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Focus".

Schavan sagte, ihre Erfahrungen als Kultusministerin in Baden-Württemberg mit dem Islamunterricht seien sehr positiv gewesen. "Die Akzeptanz der Muslime bei den Deutschen hat sich spürbar erhöht. Auch weil der Unterricht in deutscher Sprache abgehalten und kein Geheimnis daraus gemacht wurde", sagte sie.

Die stellvertretende CDU-Vorsitzende unterstützte zudem die geplante Einrichtung neuer islamischer Studiengänge. "Wir bilden demnächst auch an deutschen Universitäten die Imame aus, die dann in den Moscheen als Prediger agieren werden", sagte sie. "Wir brauchen dort Versöhner, die sich wissenschaftlich - und damit auch kritisch - mit ihrer Religion auseinandergesetzt haben." Von den Moschee-Gemeinden in Deutschland erwarte sie, dass sie sich als Teil der deutschen Bürgergesellschaft verstehen.

(DDP/felt)
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