Scharfer Angriff auf den Putin-Freund Nawalny zielt bei Schröder auf den Falschen

Meinung | Berlin · Der mutige russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny verdient unseren höchsten Respekt und unsere Unterstützung. Seine Attacke auf Gerhard Schröder führt aber vom eigentlichen Problem weg.

 Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD), hier bei einer Anhörung im Wirtschaftsausschusses des Bundestags zu seiner Rolle beim Pipeline-Projekt Nord Stream 2, wird wegen dessen persönlicher Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin oft kritisiert.

Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD), hier bei einer Anhörung im Wirtschaftsausschusses des Bundestags zu seiner Rolle beim Pipeline-Projekt Nord Stream 2, wird wegen dessen persönlicher Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin oft kritisiert.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Der unmenschliche Giftanschlag auf den russischen Oppositionspolitiker Alexej Nawalny und dessen anschließende Rettung in der Berliner Charité-Klinik hat zu einer schweren Belastung des deutsch-russischen Verhältnisses geführt. Dem mutigen Gegner des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der sein eigenes Leben für mehr Demokratie und Rechtsstaatlichkeit riskiert, gebührt höchster Respekt. Und es ist richtig, dass Kanzlerin Angela Merkel ihn trotz der Energieabhängigkeit der Deutschen von Russland persönlich empfängt und mit Steuergeldern seine Behandlung bezahlt. In einem Land mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung kann Nawalny auch den früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder wegen dessen Nähe zu Putin angreifen.