Wegen Kritik an EZB-Anleihekäufen Schäuble rüffelt Bundesbank-Chef Weidmann

Frankfurt/Main · Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat den Bundesbank-Präsidenten Jens Weidmann für dessen Kritik an den Euro-Rettungsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) kritisiert.

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Foto: dpa/Gregor Fischer

"Ich bin mir nicht sicher, ob es zur Stärkung des Vertrauens in die Notenbank beiträgt, wenn diese Debatte halböffentlich geführt wird", sagte Schäuble der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Die Bevölkerung sei tief verunsichert. "Und die Notenbanken sind eine der Institutionen, denen die Bürger grundsätzlich Vertrauen entgegenbringen," erklärte Schäuble weiter.

Weidmann hatte sich von der grundsätzlichen Entscheidung der EZB und ihres Präsidenten Mario Draghi zum unbegrenzten Ankauf weiterer Staatsanleihen europäischer Krisenländer distanziert. Bei der Abstimmung darüber im EZB-Rat stimmte der Chef der deutschen Notenbank als einziger dagegen. Schon vorher hatte Weidmann aus seiner Ablehnung keinen Hehl gemacht. Er sieht in den Anleihekäufen eine unerlaubte Staatsfinanzierung durch die EZB.

Schäuble dagegen verteidigte erneut das Vorgehen der europäischen Notenbank. "Würden die Interventionen der EZB ihr geldpolitisches Mandat überschreiten, wäre das monetäre Staatsfinanzierung", sagte er. "Aber das ist ja gerade nicht der Fall."

(APD)
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