„Kontakt zu Benachteiligten verloren“ Wagenknecht wirft Linke Abgehobenheit von sozialen Problemen vor

Berlin · Für die ehemalige Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht hat die Partei nicht mehr die Strahlkraft wie vor einigen Jahren. Der Grund: Laut Wagenknecht hätten die Politiker den Bezug zur Parteibasis vollkommen aus den Augen verloren.

 Sahra Wagenknecht.

Sahra Wagenknecht.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Die frühere Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht hat ihrer eigenen Partei Abgehobenheit von den Problemen ihrer Ur-Klientel vorgeworfen. "Viele linke Politiker haben den Kontakt zu den Benachteiligten verloren, zu denen ohne Universitätsabschluss, zur alten Mittelschicht und erst recht zu den Ärmeren, die heute in Niedriglohnjobs arbeiten müssen", sagte Wagenknecht der "Neuen Osnabrücker Zeitung" von Mittwoch.

Diese Menschen kämpften Monat für Monat um ihr soziales Überleben und fühlten sich dabei oft alleingelassen. "Die Linke ist dafür gegründet worden, dass sie deren Interessen vertritt, und nicht dafür, sich mit Lifestyle-Fragen der Privilegierten zu beschäftigen", sagte die Bundestagsabgeordnete. In den vergangenen Jahren seien aber europaweit die linken Parteien immer mehr zu Parteien der Bessergebildeten und Besserverdienenden geworden.

(mja/AFP)
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