Porträt Das ist Sahra Wagenknecht

Sahra Wagenknecht ist eines der prominentesten Gesichter der Linken. Sie war von Juli 2004 bis Juli 2009 Mitglied des Europaparlaments. Seit Oktober 2009 ist sie Abgeordnete des Deutschen Bundestages.

Die Berlinerin ist Mitglied der ersten Stunde. 1989 trat sie in die SED ein. Von 1991 bis 1995 war Wagenknecht Mitglied des Parteivorstands der PDS.

Seit dem Landesparteitag der Linken in Saarbrücken im November 2011 sind Wagenknecht und Oskar Lafontaine das neue Traumpaar der Linken, seit 2014 sind sie verheiratet.

Bei der Bundestagswahl 2013 kandidierte Wagenknecht wie schon 2009 für ihr Direktmandat im Wahlkreis Düsseldorf-Süd. Sie erhielt 9,1 Prozent der Erststimmen. Sie zog über die Landesliste in den Bundestag ein. Auch 2017 kandidiert sie in Düsseldorf und erreichte mit 13,0 % wieder den dritten Platz und kam wieder über Platz 1 der Landesliste NRW in den Bundestag.

Offen kritisierte sie alle Anpassungsprozesse der Linkspartei und der PDS. Sie war gegen die zahlreichen Privatisierungen in Berlin, die die Partei durch die Regierungsbeteiligung in Berlin unterstützte.

Im November 2011 wurde sie zur Ersten Stellvertreterin der Fraktion die Linke gewählt, 2013 in dieser Position wiedergewählt.

Im Oktober 2015 wurde sie gemeinsam mit Dietmar Bartsch Fraktionsvorsitzende der Linken, die beiden teilten sich auch die Spitzenkandidatur zur Bundestagswahl.

Im März 2019 kündigte Wagenknecht an, sich aus gesundheitlichen Gründen sowohl aus den Führungsgremien der Bewegung zurückzuziehen als auch im Herbst nicht mehr für den Fraktionsvorsitz der Linksfraktion im Bundestag zu kandidieren. In verschiedenen Interviews gab sie als Begründung einen Burnout an.

Im Januar 2021 nominierte der Landesvorstand der Linkspartei von Nordrhein-Westfalen Wagenknecht für Platz 1 der Landesliste. Wagenknecht kandidierte damit wieder für die Bundestagswahl im September 2021.

Bei der Bundestagswahl 2021 erhielt sie über die Landesliste erneut ein Abgeordnetenmandat. Aufgrund ihrer kontroversen Aussagen zum Russland-Ukraine-Krieg in ihren Reden als Abgeordnete mehrten sich Stimmen aus der Partei (z. B. durch den Landesverband Schleswig-Holstein), Wagenknecht aus der Bundestagsfraktion der Linken auszuschließen.

Anfang März 2023 gab Wagenknecht bekannt, bei der nächsten Bundestagswahl 2025 nicht erneut für Die Linke anzutreten. Eine erneute Kandidatur für ihre bisherige Partei schließe sie aus. Sie wolle sich nach Ende der Legislaturperiode, falls sich nicht „politisch etwas Neues“ ergebe, aus der Politik zurückziehen und als Publizistin und Buchautorin arbeiten.

Und genau das zeichnet sich im September 2023 ab: Die einstige Linken-Ikone steht zu dem Zeitpunkt kurz davor, eine neue Partei in Konkurrenz zur Linken zu gründen. Medieninformationen zufolge traut sie sich diesen Schritt vier Jahre nach ihrem Burnout zu: "Das kann ich, so fit bin ich."

Im Februar 2023 schlug ihr bei einer Veranstaltung in Berlin Gegenwind aber auch Zuspruch entgegen. Am Brandenburger Tor hatten sich mehrere Tausend Menschen zu einer Kundgebung für Verhandlungen mit Russland im Ukraine-Krieg versammelt.

Seit 2019 betreibt Wagenknecht einen eigenen YouTube-Kanal, auf dem sie regelmäßig Videos über aktuelle politische Themen veröffentlicht, vor allem im Format Wagenknechts Wochenschau. Der Kanal hat über 660.000 Abonnenten; deutlich mehr als der offizielle Youtube-Kanal ihrer Partei.

Wagenknecht zählte laut Berichten im März 2023 in der 20. Legislaturperiode des deutschen Bundestags zu den Abgeordneten, die am häufigsten bei Sitzungen und namentlichen Abstimmungen fehlten. Gleichzeitig zählt sie zu den Abgeordneten mit den höchsten Nebeneinkünften im deutschen Bundestag. Bis Ende des Jahres 2022 betrugen diese 792.961,43 Euro, vornehmlich eingenommen durch Buchveröffentlichungen und bezahlte Vorträge.

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