Fachkräftemangel Sachsen fordert niedrigere Grenze

Dresden (RPO). Vor den Beratungen im Koalitionsausschuss über den Fachkräftemangel in Deutschland pocht Sachsen auf eine deutliche Senkung der Einkommensuntergrenze für Zuwanderer aus dem Ausland. Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) sagte, die bisherige Regelung mit einem Mindesteinkommen von 66.000 Euro pro Jahr sei gemacht "für absolute Ausnahmetalente".

 Das Land Sachsen pocht auf ein niedrigeres Gehalt für ausländische Fachkräfte.

Das Land Sachsen pocht auf ein niedrigeres Gehalt für ausländische Fachkräfte.

Foto: AP, AP

Mangel herrsche aber auch bei Fachkräften mit Hochschul- oder Fachhochschulabschluss. Hier lägen die Gehälter zwischen 40.000 und 50.000 Euro. Chancen aus einer stärkeren Senkung der Gehaltsgrenze für Zuwanderer ergäben sich vor allem im medizinischen Bereich und in technischen Berufen.

Mit Blick auf Sachsen betonte Ulbig in der in Chemnitz erscheinenden "Freien Presse", fast ein Fünftel der Ausländer im Freistaat seien Russen oder Ukrainer. Weil in diesen Fällen aber die künftige EU-Freizügigkeit nicht greife, sei es notwendig, die Verdienstgrenze zu lockern. Sachsen sei ein Scharnier zwischen West- und Osteuropa. "Wir brauchen andere Regeln, damit wir davon profitieren können", betonte Ulbig.

(apd/nbe)
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