CSU in der Führungskrise Rufe nach Stoiber werden laut

Berlin (RPO). Die Kritik am CSU-Führungsduo nimmt zu. Der stellvertretende CSU-Vorsitzende Horst Seehofer wirft Parteichef Erwin Huber und Ministerpräsident Günther Beckstein Perspektivlosigkeit vor. Sie sollten sich stattdessen an der Politik von Edmund Stoiber ein Beispiel nehmen.

Angekratzer Mythos: Die Pleiten der CSU
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"Wir dürfen nicht den Eindruck erwecken, als bestünde der Kern unserer Politik in der Korrektur der Vergangenheit", wird Seehofer in der Zeitung "Die Welt" zitiert. Als Beispiele nannte er Korrekturen beim Rauchverbot und bei der Pendlerpauschale. Bis zur Landtagswahl im Herbst brauche die CSU eine Zukunftsperspektive.

Nach Seehofers Vorstellungen soll sich die CSU-Politik an dem Innovationsprogramm orientieren, das der ehemalige Ministerpräsident Edmund Stoiber in seinen letzten Amtsmonaten angestoßen hat. "Investitionen in Bildung und Kinder sind ein Megathema", sagte Seehofer.

Überhaupt könne seine Partei im Wahlkampf auf Stoiber nicht verzichten. "Ein politisches Kaliber wie Edmund Stoiber werden wir in den nächsten Monaten brauchen. Er hat eine Menge Erfahrung und wird noch manches Bierzelt füllen."

CSU-Chef Huber sagte der "Süddeutschen Zeitung" zufolge, Stoibers Erfahrung sei "für uns wertvoll und willkommen". Ob der frühere Ministerpräsident nach einmal für den Landtag kandidiere, sei seine persönliche Entscheidung, betonte Huber.

Der Vorsitzende forderte seine Partei zur Rückkehr zur Sachpolitik auf. "Wir müssen Lösungen, Antworten und Konzepte in den Vordergrund stellen", sagte Huber Blatt. Die CSU müsse "klares Profil sowohl in der Landes- als auch in der Bundespolitik zeigen". "Wir sind eine Partei, die starke Leistung bringt", fügte Huber hinzu. Es komme aber entscheidend auf die Zukunftskompetenz an. "Auf eine klare, verlässliche Linie", betonte der Parteichef.

Zur aktuellen Führungsdiskussion sagte Huber, er und Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) arbeiteten politisch und persönlich sehr gut zusammen. "Aber auch ein Tandem muss sich einspielen." Man sei hier "in einem guten Prozess".

(ap)
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