Ex-Minister Karl-Theodor zu Guttenberg Rufe nach Comeback werden lauter

Berlin · Die Debatte über ein mögliches Polit-Comeback von Karl-Theodor zu Guttenberg wird immer lauter. Am Donnerstag sprachen sich mehrere führende CSU-Politiker für eine Rückkehr des Franken aus, der vor wenigen Monaten über eine Plagaitsaffäre gestolpert war. Scharfe Kritik kommt hingegen von der Grünen-Chefin.

Guttenberg mit neuem Look
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Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hofft auf Guttenbergs Comeback . "Als Bezirksvorsitzender der CSU Oberfranken wünsche ich mir, dass Karl Theodor zu Guttenberg wieder in die Politik zurückkommt, und zwar nach Möglichkeit auch in seiner oberfränkischen Heimat", sagte Friedrich der Nachrichtenagentur dapd.

Zu möglichen Zeitplänen und Umständen wollte sich Friedrich nicht äußern. "Ich habe keine Zweifel, dass man ihn willkommen heißt. Ich werde ihm aber keine öffentlichen Ratschläge geben", betonte der CSU-Politiker.

Auch andere Politiker sprangen dem Franken zur Seite. Mit der Entscheidung der Staatsanwaltschaft, das Verfahren wegen Urheberrechtsverletzung einzustellen, sei der Rechtsfrieden wieder hergestellt, sagte der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hans-Peter Uhl, der "Mitteldeutschen Zeitung".

"Vor allem seine Entscheidung"

"Ob Guttenberg zu einem späteren Zeitpunkt in die Politik zurückkehren sollte, ist vor allem seine Entscheidung", sagte Uhl. "Ich würde das begrüßen." Zuvor hatte sich auch Parteichef Horst Seehofer grundsätzlich positiv über eine mögliche Rückkehr Guttenbergs auf die politische Bühne geäußert.

Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth ärgert sich über die Einstellung des Ermittlungsverfahrens. Mit den 20.000 Euro, die er an die Deutsche Kinderkrebshilfe gezahlt habe, komme Guttenberg günstig davon, sagte Roth dem "Hamburger Abendblatt". Guttenberg habe erwiesenermaßen abgeschrieben und als Minister das Parlament belogen. "Das war alles andere als ein Kavaliersdelikt", sagte Roth. "Ich denke, dass sich zurzeit nur die CSU nach Guttenberg sehnt, weil sie ihn als Überlebenshilfe braucht."

Die Staatsanwaltschaft Hof hatte am Mittwoch gegen eine Zahlung von 20.000 Euro an die Deutsche Krebshilfe ihr Verfahren gegen Guttenberg eingestellt. Dem ehemaligen Hoffnungsträger der CSU war vorgeworfen worden, durch Plagiate in seiner Doktorarbeit das Urheberrecht der Autoren verletzt zu haben. Guttenberg hatte in einem Interview nicht ausgeschlossen, in die Politik zurückzukehren und 2013 für den Bundestag zu kandidieren.

(APD)
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