Rüstungsexporte 2018 Deutschland verkauft deutlich weniger Waffen

Berlin · Deutsche Firmen haben im Jahr 2018 nur noch für rund 4,8 Milliarden Euro Waffen und Rüstungsgüter exportiert. Knapp die Hälfte des Volumens ging an EU- oder Nato-Länder.

 Ein Schützenpanzer vom Typ Puma (Symbolbild).

Ein Schützenpanzer vom Typ Puma (Symbolbild).

Foto: dpa/Holger Hollemann

Das geht nach einem Bericht der Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND - Freitagsausgaben) aus dem Rüstungsexportbericht 2018 der Bundesregierung hervor. Dieser soll demnach am Mittwoch vom Kabinett gebilligt werden.

Dem Bericht zufolge wurden 2018 insgesamt 11.142 Einzelgenehmigungen für Ausfuhren von Rüstungsgütern mit einem Gesamtvolumen von 4,82 Milliarden Euro erteilt. Dies seien 23 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

47,2 Prozent des genehmigten Exportvolumens entfielen demnach auf EU- und Nato-Staaten beziehungsweise ihnen gleichgestellte Länder. Für andere Staaten, sogenannte Drittländer, seien Ausfuhren im Volumen von 2,55 Milliarden Euro genehmigt worden. 2017 hatte das Volumen für Drittländer noch 3,795 Milliarden Euro betragen.

Das bedeutendste Empfängerland war demnach 2018 Algerien mit Genehmigungen im Wert von 818,2 Millionen Euro. Auf Saudi-Arabien entfielen den RND-Zeitungen zufolge im vergangenen Jahr Genehmigungen in einer Höhe von 416,4 Millionen Euro, unter anderem für Artillerie-Ortungsradargeräte und Patrouillenboote.

Für Ausfuhren in Entwicklungsländer seien Genehmigungen in einem Wert von 365,7 Millionen Euro erteilt worden, hieß es. Die bedeutendsten Empfängerländer in dieser Kategorie waren demnach Pakistan mit einem Exportvolumen von 174,4 Millionen Euro, Indien mit 96,8 Millionen Euro und Indonesien mit 21,2 Millionen Euro.

Die 2018 erteilten Exportgenehmigungen für Kleinwaffen und Kleinwaffenteile beliefen sich laut Bericht auf 38,91 Millionen Euro. Im Vorjahr waren dies 47,82 Millionen Euro gewesen. 88 Anträge für die Ausfuhr von Rüstungsgütern seien im vergangenen Jahr abgelehnt worden. Dabei sei es um ein Volumen von 39,43 Millionen Euro gegangen.

Vor allem Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien und in weitere, am Jemen-Krieg beteiligte Staaten sind heftig umstritten. Für Saudi-Arabien gilt derzeit ein Exportstopp für Rüstungsexporte, von dem es allerdings Ausnahmen gibt, insbesondere für Gemeinschaftsprojekte mit Partnerländern.

(felt/AFP)
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