Kommentar zum Beben in der CDU Machtlos

Meinung | Berlin · CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer ist es nicht gelungen, ihre Partei nach dem Thüringen-Debakel zusammenzuhalten. Ausgerechnet eine AfD-Intrige besiegelte ihr Scheitern.

 Noch-CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer am Montag im Konrad-Adenauer-Haus.

Noch-CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer am Montag im Konrad-Adenauer-Haus.

Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Der angekündigte Rücktritt von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer steht für viel mehr als nur das Ausrutschen einer Landespolitikerin auf dem Berliner Parkett. Er ist das Symptom einer schweren Krise des politischen Systems. Die Krise ist so schwer, dass der rechtsextreme thüringische AfD-Frontmann Björn Höcke mit einem politischen Taschenspielertrick einen Sprengsatz platzieren konnte, der erst in Erfurt detonierte, dann die FDP in den Umfragen halbierte und am Montag die CDU-Parteizentrale in Brand setzte. Der Volkspartei CDU droht nun ein Abstieg, wie ihn die Sozialdemokraten seit Jahren erleben – mit wechselnden Parteichefs und schwindendem Vertrauen der Bürger.