Bundesfamilienministerin Giffey Abschied mit Hintergedanken

Berlin · Lange hat Bundesfamilienministerin Franziska Giffey mit dem Ärger um ihre Doktorarbeit zu tun gehabt. Jetzt nimmt das Verfahren eine neue Wendung, Giffey zieht die Konsequenz. Dabei ist der Rücktritt nur ein Zwischenschritt für andere Ziele.

 Franziska Giffey  (SPD), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, nimmt an der wöchentlichen Kabinettssitzung im Kanzleramt teil.

Franziska Giffey  (SPD), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, nimmt an der wöchentlichen Kabinettssitzung im Kanzleramt teil.

Foto: dpa/Michele Tantussi

So gelöst wie zu Beginn ihrer Amtszeit war Franziska Giffey im vergangenen Jahr nicht mehr. Die SPD-Politikerin, die 2018 als Überraschung ins Kabinett kam und sich zuvor in Berlin einen Ruf als strenge aber zugewandte Bürgermeisterin des Multikulti-Bezirks Neukölln erarbeitet hatte, wirkte zuletzt bedrückt, gebremst. Vor Kameras setzte sie routiniert ihr Lächeln auf, machte mal einen flotten Spruch, war beispielsweise bei der Vorstellung des Aufholprogramms für Kinder und Jugendliche in der Pandemie allgegenwärtig, auch im Netz. Doch Giffey saß über viele Monate die Plagiatsaffäre im Nacken, das schwebende Prüfungsverfahren der Freien Univesität (FU) Berlin.