Rücktritt des sächsischen Ministerpräsidenten Die Erneuerung der Union beginnt
Meinung | Düsseldorf · Mit dem Rücktritt von Stanislaw Tillich als CDU-Ministerpräsident in Sachsen findet das schlechte Bundestagswahlergebnis für die Union sein erstes Opfer. Ob es seinem Nachfolger gelingen kann, die einstige CDU-Bastion im Osten zurückzugewinnen, ist aber fraglich.
Der sympathische Sorbe war viel zu brav, zu unentschieden, zu inhaltlich konturlos für eine konservative Antwort auf die rechten Bewegungen, die sich mit "Pegida" & Co. gerade in seinem Land besonders stark zeigten. Tillich blinkte hektisch nach rechts, sprach wirr von einem "Deutschland für die Deutschen", ließ in der Flüchtlingskrise und in den Debatten über Integrationspolitik und innenpolitische Härte gegen Rechts jegliches Format vermissen.
Nun hat die Sachsen-CDU - unterstützt von CDU-Chefin Merkel - die Reißleine gezogen. Der neue Mann, Michael Kretschmer, wird sicherlich nicht versuchen, die AfD zu kopieren. Er ist Bildungspolitiker der Mitte. Ob es ihm gelingen kann, die einstige CDU-Bastion im Osten zurückzugewinnen, ist indes fraglich.