Nordrhein-Westfalen Rot-Grün pocht auf Gemeinschaftsschule

Frankfurt/Main (RPO). Zur Not will die rot-grüne Regierung in Nordrhein-Westfalen die von ihr geplante Gemeinschaftsgrundschule im Alleingang durchsetzen. "Auch wenn ich mir eine breite parlamentarische Unterstützung wünsche, brauchen wir für die Genehmigung von Gemeinschaftsschulen keine neue gesetzliche Grundlage", sagte Kultusministerin Sylvia Löhrmann der "Frankfurter Rundschau".

So herzen sich Hannelore Kraft und Sylvia Löhrmann
15 Bilder

So herzen sich Hannelore Kraft und Sylvia Löhrmann

15 Bilder

Gleichwohl wolle sie versuchen, mit allen Fraktionen einen Konsens zu erzielen. "Alle Fraktionen des Landtags sind eingeladen, diesen pragmatischen Weg innovativer Schulentwicklung mitzugehen."

Zur Torpedierung vonseiten der Linkspartei in NRW, die für eine flächendeckende Einführung der Gemeinschaftsschule plädiert und im Regierungsentwurf die Gefahr eines bildungspolitischen Flickenteppichs sieht, sagte Löhrmann: "Radikale Forderungen allein bedeuten noch lange keine gute Schulpolitik."

Gegenwind wie in Hamburg, wo die schwarz-grüne Regierung mit ihren Plänen zur Einführung der Primarschule gerade bei einem Volksentscheid gescheitert war, fürchtet Löhrmann nicht: "Wir haben in unserem Land lange einen anderen Weg geplant und jetzt auch politisch vereinbart." Ein Flächenland und ein Stadtstaat könne man nicht miteinander vergleichen. In Hamburg sei es nicht gelungen, "klar zu machen, dass das nicht nur eine Reform für Bildungsverlierer ist, sondern eine Reform für alle".

Für den aktuellen Ärger von Lehramtsanwärtern in NRW, für die es derzeit nicht genug Referendariatsplätze gibt, zeigte Löhrmann Verständnis. Die Koalition habe sich darauf geeinigt, zum ersten Februar die fehlenden Plätze zu schaffen.

(DDP/seeg)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort