Gazprom Germania, Uniper und jetzt Rosneft Der Staat als größter deutscher Energieversorger

Meinung | Berlin · Der Staat übernimmt treuhänderisch die deutschen Tochtergesellschaften des russischen Rosneft-Konzerns – das erscheint nachvollziehbar und folgerichtig, um die Energieversorgung Nordostdeutschlands im Winter zu sichern. Doch es bleiben Fragezeichen – und der Staat sollte rechtzeitig auch wieder seinen Ausstieg organisieren.

 Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne, links), Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, Mitte) und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Freitag in Berlin.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne, links), Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, Mitte) und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Freitag in Berlin.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Die Entscheidung der Bundesregierung, die Kontrolle über die deutschen Tochtergesellschaften des russischen Staatskonzerns Rosneft zu übernehmen, ist nachvollziehbar und folgerichtig. In der EU gilt wegen Putins Überfall auf die Ukraine ein Importverbot für russisches Öl ab 1. Januar 2023. Die PCK-Großraffinerie in Schwedt ist aber bisher fast ausschließlich auf russisches Pipeline-Öl angewiesen. Mehrheitseigner Rosneft hatte naturgemäß wenig Interesse an der Suche nach neuen Öllieferanten, was die Umorientierung von PCK dem Vernehmen nach stark behindert hat.