Robert Habeck im Nahen Osten Minister für Energie und Empathie

Analyse | Nahost · Der Perspektivwechsel und der Blick für die Gegenseite gehört zum Repertoire der Politik von Robert Habeck. In den komplexen Krisen und Konflikten auf seiner Reise in den Nahen Osten stößt er damit aber an seine Grenzen. Trotzdem gibt sich der Vizekanzler nicht mit seinen Ressortzuständigkeiten zufrieden, er will mehr.

 Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, besucht eine Schule im Flüchtlingslager Asrak in Jordanien.

Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, besucht eine Schule im Flüchtlingslager Asrak in Jordanien.

Foto: dpa/Britta Pedersen

Die Zeit ist schon fast vorbei, aber Robert Habeck will noch etwas loswerden. „Habe ich noch zwei Minuten?“, will er vom Premierminister der palästinensischen Autonomiegebiete, Mohammad Shtayyeh, wissen. Der Premier erfüllt dem deutschen Vizekanzler den Wunsch, was er im Nachhinein wohl bereut haben dürfte. Denn Habeck holt aus, um die Palästinenser zur Deeskalation im blutigen Konflikt mit Israel aufzufordern. „Die Gewalt zu stoppen, bedeutet auch, im eigenen Hinterhof anzufangen, und diejenigen zu stoppen, die das Morden auf beiden Seiten begehen“, sagt Habeck am Dienstag in Ramallah. Er sagt das als Vizekanzler, der qua Amt Israels Sicherheit und den Frieden in der Region als Teil der deutschen Staatsräson betonen muss.