Rettungsschirm der Krankenkassen Grüne fordern mehr Hilfe für Kinder mit Behinderung

Berlin · Die Gruppen mit den kleinen Lobbys fallen oft unter den Tisch, wenn der Staat Geld verteilt. So wurden beim Rettungsschirm im Gesundheitswesen die Einrichtungen für Familien mit schwer mehrfach behinderten Kindern vergessen. Die Grünen wollen das nun ändern.

Familien mit schwer mehrfach behinderten Kindern müssen aus Sicht der Grünen im Bundestag angesichts der Folgen der Corona-Krise mehr Hilfen erhalten. „Müssen diese Familien bereits in Nicht-Corona-Zeiten mit erheblichen Hürden und Defiziten bei der Versorgung und im Zugang zu unterstützenden Hilfen kämpfen, stehen sie derzeit vor einer Überlastungskatastrophe“, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin Maria Klein-Schmeink unserer Redaktion.

Klein-Schmeink kündigte zwei Gesetzesanträge dazu an. Die Hilfen für die Betroffenen sollen angesichts der Corona-Krise flexibler werden. Zudem sollen Einrichtungen und Dienste für die Betroffenen „endlich ebenso wie Krankenhäuser und Ärzte eine gesicherte Finanzierung“ erhalten, wenn sie ihre Aufgaben „nicht mehr so wie gewohnt ausführen können“. Die Zentren, die sich um schwer mehrfach behinderte Menschen kümmern, haben nach Angaben der Grünen-Fraktion Einnahmeausfälle von 75 bis 80 Prozent. Das entspricht einer monatlichen Summe von knapp 19 Millionen Euro. Klein-Schmeink sagt: „Mir ist vollkommen unverständlich, dass der Schutzschirm der gesetzlichen Krankenkassen ausgerechnet die für die Versorgung von Menschen mit Behinderung so wichtigen Leistungsbereiche bisher nicht einbezieht.“

(qua)
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