Keine Kürzung wegen Corona So viel Geld mehr bekommen Rentner ab Juli

Berlin · Ökonomen hatten gefordert, die jährliche Rentenerhöhung wegen der Corona-Krise zu kürzen oder ausfallen zu lassen. Doch daraus wurde nichts. Wie viel Geld Rentner in Ost und West jetzt ab Juli bekommen.

 Eine ältere Frau zählt Geld (Symbolbild).

Eine ältere Frau zählt Geld (Symbolbild).

Foto: dpa/Marijan Murat

Die rund 21 Millionen Rentner in Deutschland bekommen ab Juli mehr Geld. Der Bundesrat hat am Freitag in Berlin der entsprechenden Verordnung der Bundesregierung zugestimmt. Demnach steigen im Zuge der jährlichen Rentenanpassung die Bezüge im Osten um 4,2 und im Westen um 3,45 Prozent. Die Ost-Renten nähern sich damit weiter den West-Bezügen an.

Die sogenannte Standardrente steigt nach Angaben der Bundesregierung auf 1538,55 Euro im Westen (plus 51,37 Euro) und 1495,35 Euro im Osten (plus 60,30 Euro). Die Standardrente ist eine Vergleichsgröße, die rechnerisch derjenige bekäme, der 45 Jahre lang als Durchschnittsverdiener Beiträge in die Rentenkasse eingezahlt hat.

Kostenpflichtiger Inhalt Ökonomen hatten noch im Mai gefordert, die für den 1. Juli geplante Rentenerhöhung von 3,45 Prozent im Westen und 4,2 Prozent im Osten zu kürzen oder gar ausfallen zu lassen. „Ich plädiere für eine maßvolle Reduktion und ein Nachholen der ausgelassenen Anpassung im nächsten Sommer, wenn eine Nullrunde droht“, sagt Jochen Pimpertz, Rentenexperte des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), unserer Redaktion.

Grundlage für die jährliche Rentenanpassung ist die Lohnentwicklung des vergangenen Jahres. Auch die Beitragsentwicklung und das Verhältnis von Beitragszahlern und Rentnern spielen eine Rolle. Auch in den Vorjahren waren die Renten gestiegen. Zuletzt legten die Bezüge 2019 in Westdeutschland um 3,18 Prozent zu, im Osten um 3,91 Prozent. 2018 waren es 3,22 Prozent (West) und 3,37 Prozent (Ost).

(kron/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort