Letzte Regierungserklärung der Kanzlerin So viel Zukunft wie selten

Meinung | Berlin · Mit Spannung wurde Merkels letzte Regierungserklärung erwartet, zusätzlich mit Gewicht versehen durch alternative Erklärungen aller Kanzler- und Spitzenkandidaten. Merkel versuchte erst gar nicht zu glänzen. Das nutzten vor allem zwei: Armin Laschet und Annalena Baerbock.

 Unionskanzlerkandidat Armin Laschet in der Aussprache zu Angela Merkels letzter Regierungserklärung am Donnerstag im Bundestag.

Unionskanzlerkandidat Armin Laschet in der Aussprache zu Angela Merkels letzter Regierungserklärung am Donnerstag im Bundestag.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Ein historischer Moment: Angela Merkels letzte Regierungserklärung. Vor dem EU-Gipfel kann sie ihre Politik zu Europa erklären, das sie wie keine andere in den letzten anderthalb Jahrzehnten geprägt hat. Es wäre der ideale Zeitpunkt für ihr europäisches Vermächtnis gewesen. In den Manuskripten anderer Redner standen schon tiefe verbale Verneigungen vor Merkels europäischen Leistungen. Doch von Merkel selbst kam – nichts. Sie referierte ihre Rede, als sei es eine von vielen, denen viele ähnliche folgen. Merkel blieb Merkel: Auch beim Abgang so weit weg von Pathos und Leidenschaft wie möglich, so nah dran an Arbeitstreffen und wiederholten Anläufen wie nötig.