Selbstständige besonders betroffen Regierungs-Sozialbeirat warnt vor Altersarmut

München (RPO). Der Sozialbeirat der Bundesregierung hat sich dafür ausgesprochen, von der Altersarmut bedrohte Selbstständige stärker in die gesetzliche Rentenversicherung einzubeziehen. Immer mehr von ihnen verdienen zu wenig geld für eine gute soziale Absicherung.

Rentenanspruch: Die häufigsten Renten-Irrtümer
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Foto: ddp

Insgesamt zwei bis drei Millionen Selbstständige seien "ohne obligatorische Alterssicherung", heißt es in dem Gutachten der Regierungsberater zum Rentenversicherungsbericht 2009, das der "Süddeutschen Zeitung" vorliegt.

Bei dieser Personengruppe sei "die soziale Schutzbedürftigkeit mit der von Arbeitnehmern vergleichbar, ihre soziale Absicherung ist es allzu oft nicht". Dem drohenden Armutsrisiko im Alter sollte deshalb "wie in den meisten Ländern Europas mit einer Versicherungspflicht entgegengewirkt werden". Der Sozialbeirat hält es daher für dringend geboten, "dass die Bundesregierung entsprechende Lösungen vorbereitet".

Die Experten weisen darauf hin, dass sich die Zeiten der Selbstständigkeit in den Erwerbsbiografien deutlich erhöht haben. In dem Gutachten heißt es: Weil sich häufig eine selbstständige Tätigkeit und eine abhängige Beschäftigung abwechseln, haben die meisten Selbstständigen auch Rentenansprüche. Diese sind aber im Durchschnitt wesentlich geringer als bei Arbeitnehmern, wobei die Gruppe der Selbstständigen mit geringen Einkünften stetig zunimmt.

So stieg der Anteil der Selbstständigen mit einem monatlichen Nettoeinkommen unter 1100 Euro zwischen 1995 und 2005 von 24 auf 32 Prozent. Der Sozialbeirat warnt deshalb vor der Gefahr, "dass künftig immer mehr Erwerbstätige im Alter Versorgungslücken aufweisen, die aus Phasen einer nicht versicherungspflichtigen Erwerbstätigkeit resultieren".

(DDP/top)
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