Sparkurs Regierung will Sparerfreibetrag offenbar komplett abschaffen

München (rpo). Die große Koalition will den gerade erst gekürzten Sparerfreibetrag im Zuge der Unternehmenssteuerreform offenbar ganz abschaffen. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) erhofft sich dadurch Mehreinnahmen von rund einer Milliarde Euro.

Der Freibetrag erschwere die mit der Einführung einer Abgeltungssteuer auf Kapitaleinkünfte geplante Vereinfachung, schreibt das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf Koalitionskreise. .

Klein-Sparer müssten dann allerdings mehr Steuern zahlen als heute. Deshalb lasse Steinbrück eine Variante prüfen, den Freibetrag auch bei Einführung einer Abgeltungssteuer doch beizubehalten.

Massiv kritisierte die Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer (ASU) die aktuellen Pläne der Koalition zur Unternehmensbesteuerung. Der Wirtschaft drohe "Pfuscharbeit in allerschönster rot-grüner Tradition", sagte ASU-Präsident Patrick Adenauer dem Blatt. Er betonte: "Entlastet werden nur gesunde Unternehmen mit überdurchschnittlich hoher Eigenkapitalrendite." Für alle anderen verschlechtere diese Reform die Besteuerungssituation noch. Ursprünglich hätte die Reform doch "ein positives Signal an die Wirtschaft" senden sollen, sagte Adenauer. Nun könne er nur hoffen, dass die Regierungsfraktionen "diesem Vorhaben die Zustimmung verweigern"

(afp)
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