Rücktritt wegen Umfragetief abgelehnt Reformstau: Schröder räumt SPD-Mitschuld ein

Berlin (rpo). Noch immer und bereits seit Jahren lastet der Reformstau auf Deutschland, meinen etliche Politiker. Bundeskanzler Gerhard Schröder hat nun eine Mitschuld der SPD am Reformstau der 90er Jahre eingeräumt.

"Wir waren daran beteiligt, ich will die Schuld nicht nur der anderen Seite zuschieben", sagte der Kanzler am Montag in einem Interview. Das Gespräch wird in der ARD-Sendung "Farbe bekennen" ausgestrahlt. Wenn aber nach der "langen Phase des Nichtstuns" in den 90er Jahren jetzt nicht gehandelt werde, "würden wir die Zukunft unseres Landes gefährden und würden Perspektiven für die jungen Leute in einer Weise einschränken, die ich nicht verantworten kann", sagte der Kanzler.

Schröder lehnte einen Rücktritt wegen der schlechten Umfragewerte und der drohenden Wahlschlappen ab. "Es kann nicht um Personen gehen, sondern es kann nur um die Sache gehen", betonte er. "Wenn man davon einmal überzeugt ist, dann darf man nicht locker lassen. Mein Mandat geht bis 2006. Dann können die Wähler neu entscheiden."

(ap)
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