Räumung im Hambacher Forst Polizei baut weitere Baumhäuser ab

Kerpen · Die Polizei hat im besetzten Hambacher Forst weitere Baumhäuser abgebaut. Die Gedenkstätte für den verunglückten Journalisten wurde verlagert. Umweltschützer wollen der Landesregierung weitere 750.000 Unterschriften gegen das Braunkohlevorhaben übergeben.

Polizei räumt Baumhäuser im Hambacher Forst
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Tag 5 der Polizeiaktion im Hambacher Forst

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Foto: dpa/Oliver Berg

Im Braunkohlegebiet Hambacher Forst haben die Behörden die Räumung des Waldes fortgesetzt. Bislang seien 53 Baumhäuser der Rodungsgegner abgebaut worden, teilte die Polizei Aachen am späten Dienstagabend mit. Die Gedenkstätte für den Journalisten, der in der vergangenen Woche ums Leben kam, wurde für die Arbeiten vorübergehend verlegt.

Unterdessen setzen die Gegner des Braunkohlevorhabens ihre Kampagne gegen das Projekt fort. Bislang haben etwa 750.000 Menschen eine Online-Petition für den Erhalt des Hambacher Forstes unterschrieben. Allein in den vergangenen 14 Tagen seien etwa 300.000 Unterstützer hinzugekommen, teilte eine Sprecherin der Bürgerbewegung “Campact” am späten Abend mit. Neben “Campact” gehören auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Greenpeace zu den Initiatoren der Petition.

In der vergangenen Woche hatten die Umweltschützer der Landesregierung bereits mehr als eine halbe Million Unterschriften übergeben. Die Petition richtet sich unter anderem an Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) und Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD). Für den 6. Oktober haben „Campact“, BUND und Greenpeace außerdem zu einer Demonstration am Hambacher Forst aufgerufen.

Seit Beginn der Einsatzmaßnahmen im Hambacher Forst vor knapp zwei Wochen wurden laut Polizei 113 Menschen vorläufig festgenommen. Außerdem habe es 222 Gewahrsamnahmen und knapp 670 Platzverweise gegeben. Den Angaben zufolge wurden 30 Polizisten verletzt und 43 Beamte mit Fäkalien beworfen.

Hambacher Forst: Mann stirbt bei Sturz von Baum
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Tödlicher Unfall im Hambacher Forst: Mann stirbt bei Sturz aus Baum

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Foto: dpa/Christophe Gateau

Umweltschützer protestieren im Hambacher Forst dagegen, dass der Energiekonzern RWE weite Teile des Forstes roden und die Braunkohleförderung fortsetzen will. Bei den Protesten war am vergangenen Mittwoch ein 27-jähriger Journalist von einer mindestens 15 Meter hohen Hängebrücke gestürzt und gestorben. Die Landesregierung hatte daraufhin die Räumung der Baumhütten im Wald vorübergehend gestoppt.

(juju/dpa)
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