Seehofer gegen Huber Ränkeschmieden um die CSU-Spitze

München (RPO). Die Machtspielchen in der CSU nehmen skurrile Form an. Horst Seehofer signalisiert bei jeder Gelegenheit, dass er um den Parteivorsitz kämpfen will. Gleichzeitig drängt er angeblich hinter den Kulissen Edmund Stoiber dazu, doch noch einmal für diesen Posten zu kandidieren. Derweil sammelt Erwin Huber still Stimmen für sich.

Der CSU-Vize Seehofer konkurriert mit Bayerns Wirtschaftsminister Erwin Huber um den Parteivorsitz. Nun soll Seehofer einem Bericht der "Bild am Sonntag" zufolge angeblich in vertraulichen Gesprächen durchblicken lassen, dass er bereit sei, seine Kandidatur zurückzuziehen, um der Partei einen Machtkampf mit Huber zu ersparen.

Seine Lösung sehe vor, dass Innenminister Günther Beckstein (CSU) Ministerpräsident werde und Stoiber bis 2009 CSU-Chef bleibe, während Huber leer ausgehe. Die Logik dahinter: Seehofer könnte versuchen, Zeit zu gewinnen, weil er bei einer Kampfabstimmung eine Niederlage gegen Huber fürchtet.

Ein Grund für diese Befürchtungen wiederum soll Seehofers Privatleben liefern. Dem Politiker wird eine außereheliche Affäre nächgesagt. In der ARD-Talksendung "Beckmann", die am Montag ausgestrahlt wird, kritisierte Seehofer dann auch Indiskretionen über sein Privatleben. Es sei "natürlich schon die Absicht, mich mit solchen Dingen auch politisch zu beschädigen. Das ist eindeutig", sagte er.

(afp)
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