Studie untersucht QAnon-Bewegung Das Virus der Verschwörungsmythen grassiert

Berlin · Auf eine sechsstellige Zahl werden die Anhänger der QAnon-Bewegung allein in Deutschland geschätzt. Sie greifen in ihren Behauptungen von finsteren Machenschaften uralte antisemitische Motive auf. Eine neue Studie beleuchtet die Verbreitung der Vorstellung von einem „tiefen Staat“.

 Bei einem Protest gegen Corona-Maßnahmen am Brandenburger Tor waren Ende August 2020 in Berlin auch Chiffren der QAnon-Bewegung auf einer Fahne zu sehen.

Bei einem Protest gegen Corona-Maßnahmen am Brandenburger Tor waren Ende August 2020 in Berlin auch Chiffren der QAnon-Bewegung auf einer Fahne zu sehen.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Die Querdenker- und die QAnon-Bewegung haben nur zufällig denselben Anfangsbuchstaben. Aber bei den beharrlichen Leugnern der Corona-Gefahren haben sich auch Anhänger des binnen kurzer Zeit ausgebreiteten Verschwörungsmythos um Kinderblut nutzende dunkle Eliten wohlgefühlt. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, die die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (Rias) im Auftrag des American Jewish Committee (AJC) erstellt hat. Als Ergebnis warnte AJC-Direktor Remko Leemhuis eindringlich davor, „dieses Milieu zu unterschätzen und Verschwörungsideologien zu belächeln“.