Bundesweite Ermittlungen Polizei startet Großrazzia gegen islamistisches Netzwerk

Ulm (rpo). Mit einer bundesweiten Razzia ist die Polizei am Morgen gegen ein islamistisches Netzwerk vorgegangen, das möglicherweise Verbindungen zu den Terrorgruppen Al Tawhid und Ansar al Islam hat. Elf Haftbefehle seien vollstreckt und elf weitere Personen festgenommen worden. Polizeiangaben zufolge handelt es sich bei den Festgenommenen meist um Araber im Alter zwischen 17 und 46 Jahren. Unter den Verdächtigen seien auch fünf Frauen.

Ulm (rpo). Mit einer bundesweiten Razzia ist die Polizei am Morgen gegen ein islamistisches Netzwerk vorgegangen, das möglicherweise Verbindungen zu den Terrorgruppen Al Tawhid und Ansar al Islam hat. Elf Haftbefehle seien vollstreckt und elf weitere Personen festgenommen worden. Polizeiangaben zufolge handelt es sich bei den Festgenommenen meist um Araber im Alter zwischen 17 und 46 Jahren. Unter den Verdächtigen seien auch fünf Frauen.

Die kriminelle Vereinigung soll unter anderem Schleusungen und Vermögensdelikte wie Betrügereien begangen haben, wie die Landeskriminalämter Bayern und Baden-Württemberg sowie die Staatsanwaltschaft München mitteilten. "Mit den dort gebildeten finanziellen Ressourcen ist sie zur Verfolgung ihrer ideologischen Ziele in der Lage, Personen mit falschen Dokumenten auszustatten, ihnen illegale Aufenthalte unter falschen Personalien im In- und Ausland zu ermöglichen und andere Gruppierungen Gleichgesinnter finanziell zu unterstützen", hieß es in der Mitteilung. Außerdem sollen die Verdächtigen volksverhetzendes Gedankengut verbreitet und Personen für den Heiligen Krieg angeworben haben.

Den Angaben nach wurden sieben der 14 Verdächtigen in Baden-Württemberg festgenommen. Dabei seien auch Haftbefehle vollstreckt worden. Insgesamt gab es 50 Durchsuchungsbeschlüsse in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Berlin und Bayern. Am Morgen waren die meisten von ihnen bereits durchgeführt. Es handelte sich um Wohnungen, Call-Shops und Moscheen vorwiegend im Raum Ulm, Freiburg, Frankfurt am Main, Düsseldorf und Bonn, wie die Polizei weiter mitteilte.

170 Beamte in NRW im Einsatz

Allein in Nordrhein-Westfalen seien 170 Beamte im Einsatz gewesen. Probleme habe es in diesem Bundesland nicht gegeben, teilten die Behörden mit. Die unter Leitung des Bayerischen Landeskriminalamtes durchgeführte Polizeiaktion richtete sich gegen 20 mutmaßliche Mitglieder der kriminellen Vereinigung.

Den Angaben zufolge wurden die Verdächtigen bereits seit längerer Zeit beobachtet. "Wir haben kriminelle Islamisten und ihre Treffpunkte mit langem Atem im Visier und gewinnen so wichtige Erkenntnisse über die kriminellen und extremistischen Aktivitäten", erklärte der baden-württembergische Innenminister Heribert Rech.

Der CDU-Politiker lobte die Zusammenarbeit der Bundesländer: "Das Zusammenspiel sämtlicher Sicherheitsbehörden über Ländergrenzen hinweg war in diesem Fall beispielgebend." Das Bundeskriminalamt brauche deshalb keine zusätzlichen Ermittlungskompetenzen.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort