Vorschau auf das neue Jahr Was 2023 politisch und wirtschaftlich besser wird

Berlin/Düsseldorf · 2022 geht zu Ende. Es war ein Jahr voller Krisen, angefangen mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Dieser löste Flucht und eine Energiekrise aus. Doch es gibt Anzeichen, dass 2023 ein besseres Jahr in Politik und Wirtschaft wird. Hier ein Überblick, welche das sind.

 Die Jahreszahl 2023 wird auf dem Times Square in New York angezeigt. Die Ziffern vervollständigen das 2023-Schild, das im Rahmen der Silvesterfeier aufleuchten wird.

Die Jahreszahl 2023 wird auf dem Times Square in New York angezeigt. Die Ziffern vervollständigen das 2023-Schild, das im Rahmen der Silvesterfeier aufleuchten wird.

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Corona

Wichtige Ereignisse 2023: Was passierte in der Welt? Übersicht
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Das ist alles im Jahr 2023 passiert

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Am 27. Januar 2020 wurde in Deutschland der erste Fall einer Corona-Infektion bestätigt. Nach vielen Virusvarianten, Lockdowns und Lockerungen sowie großen Impfkampagnen besteht nun die Hoffnung, dass die Pandemie 2023 in eine Endemie übergeht und Corona normal wird wie die Influenza. Selbst die Weltgesundheitsorganisation hält das für möglich.

Inflation

Inflationsraten über zehn Prozent hatte Deutschland seit den 1950er Jahren nicht mehr gesehen, mit der Energiekrise kamen sie wieder. Zwar dürfte es nach Einschätzung der Deutschen Bundesbank noch bis 2025 dauern, bis der Spuk vorbei ist. Doch schon 2023 soll der Preisauftrieb sich immerhin auf sieben Prozent abschwächen.

Deutschlandticket

Viele Energie-Hilfen des Bundes waren ein Flop, das Neun-Euro-Ticket im Sommer aber ein voller Erfolg. Den Schwung wollen Bund und Länder nutzen: Im neuen Jahr soll das 49-Euro-Monatsticket kommen und bundesweit im Nah- und Regionalverkehr gelten. Die Flatrate für Bus und Bahn kann auch dem Klima helfen.

LNG-Terminals

Die Energiekrise hat viele Schwächen in Deutschlands Versorgung offen gelegt. Sie hat aber auch neue Kräfte freigesetzt: Nur zehn Monate nach Planungsbeginn wurde das erste Flüssiggas-Terminal in Wilhelmshaven eröffnet. 2023 sollen Anlagen in Lubmin, Brunsbüttel und Stade folgen. Das soll Deutschland helfen, durch den nächsten Winter zu kommen.

Energiepreis-Bremsen

Ordnungspolitisch kann man viel an den Preisbremsen für Gas und Strom kritisieren. Doch nun sind sie beschlossen und werden Bürger und Betriebe ab März 2023 nennenswert entlasten. Sie werden rückwirkend bis Januar gezahlt. Das soll helfen, die gewaltig gestiegenen Kosten für Strom und Heizung abzufedern. Bislang ist aufgrund der Hilfen vom Staat der erwartete „heiße Herbst“ auf Deutschlands Straßen jedenfalls ausgeblieben.

Kindergeld

Bislang waren dem Staat nicht alle Kinder gleich viel wert, das soll sich ändern. Das Kindergeld steigt zum 1. Januar 2023 auch für die ersten drei Kinder auf jeweils 250 Euro pro Monat. Bislang gab es für das erste und zweite Kind je 219 Euro, für das dritte 225 Euro. Zugleich soll Familien damit in der Energiekrise geholfen werden.

Wohngeld-Reform

Bislang haben 600.000 Haushalte in Deutschland Anspruch auf einen staatlichen Zuschuss zur Miete, mit der Reform ab Januar könnten bis zu 1,4 Millionen weitere Haushalte hinzukommen. Diese Hilfe kommt gezielt bei den Bedürftigen an, etwa bei Senioren oder Alleinerziehenden mit geringem Einkommen.

Klimakonferenz

Die Welt-Klimakonferenz in Ägypten hat nur wenig Fortschritt gebracht. Nun ruhen neue Hoffnungen auf der 28. Klimakonferenz (COP 28), die im November 2023 in Dubai stattfindet. Sie kann nur besser werden, wenn sich hoffentlich Länder wie China oder Saudi-Arabien endlich auf ambitioniertere Ziele zum Treibhausgas-Ausstoß einigen.

Machtwechsel in Brasilien

Es ist ein nationales Ereignis von internationaler Bedeutung. Am 1. Januar übernimmt Luiz Inacio Lula da Silva in Brasilien die Macht vom rechtsextremen Amtsinhaber Jair Bolsonaro. Nach den dunklen Bolsonaro-Jahren richten sich viele Hoffnungen der EU und der US-Regierung auf Lula, nicht nur mit Blick auf die Klimapolitik. Doch der Klimaschutz ist bedeutend, hat doch Brasiliens Vorgehen am Amazonas Auswirkungen auf das globale Klima. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier reist am 1. Januar zu Lulas Amtseinführung nach Brasilia – und unterstreicht damit die Bedeutung des Machtwechsels.

Erweiterung der Nato

Die Türkei ist – neben Ungarn – der einzige Nato-Mitgliedsstaat, dessen Parlament den im Mai von Schweden und Finnland beantragten Beitritt zu dem Verteidigungsbündnis noch nicht ratifiziert hat. Ein solches Votum in sämtlichen Nato-Mitgliedstaaten ist für den Beitritt nötig. Doch man ist in der Bundesregierung zuversichtlich, die Bedenken in der nächsten Zeit ausräumen zu können. Schweden und Finnland hatten den Beitritt infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine beantragt – und so mit einer langen Tradition weitgehender militärischer Neutralität gebrochen.

Verhandlungen in der Ukraine

Kann es doch zeitnah Gespräche über einen Frieden in der Ukraine geben? Einige Vorschläge sind im Raum, so will etwa die Ukraine einen Friedensgipfel im Rahmen der UN. Doch noch sind die Ukraine und Russland bei der Beschreibung der Vorbedingungen für Gespräche weit voneinander entfernt. Aber je länger das Sterben auf beiden Seiten andauert, desto größer wird die Bereitschaft für Initiativen. Der Druck auf die Vereinten Nationen und ihren Generalsekretär Antonio Guterres, alle Optionen auszutesten, wird im kommenden Jahr auf jeden Fall größer werden.

Donald Trump unter Druck

Egal, ob man Anhänger der Demokraten oder der Republikaner ist: Man kann der Demokratie in den USA nur von Herzen wünschen, dass sich der ehemalige US-Präsident Donald Trump selbst aus dem Rennen um die US-Präsidentenwahl 2024 schießt. Derzeit ist der 76 Jahre alte 45. Präsident der USA dem Gefängnis jedenfalls näher als dem Oval Office. Die Unterstützung in seiner Partei und unter seinen Anhängern bröckelt – die Zahl der Skandale ist vielen nun doch zu hoch.

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