Kommentar Politik trägt Mitschuld an Lehrermangel in NRW

Düsseldorf (RP). Wie viele Lehrer fehlen in NRW wirklich? Die Regierung spricht von 800, die Opposition von netto 2220. Tatsache ist, dass vor allem in Mathematik und Naturwissenschaften Lücken klaffen.

2006 hatte Schulministerin Barbara Sommer (CDU) den von der Vorgängerregierung "geerbten" Mangelfach-Erlass aufgehoben, der Seiteneinsteigern gerade hier attraktive berufliche Perspektiven bot. Das war voreilig, zumal damals nicht abzusehen war, dass das Bundesverwaltungsgericht den Erlass Jahre später ohnehin kippen würde.

Lehrermangel und Unterrichtsausfall in NRW haben drei wesentliche Gründe: Es haben sich in der Vergangenheit nicht genügend junge Leute fürs Lehramtsstudium entschieden. Daran trägt die alte Landesregierung, die jetzt als Opposition alles besser zu wissen vorgibt, sicherlich ein gerüttelt Maß an Mitschuld.

Zweitens binden neue Projekte (wie Englisch in der Grundschule) viele zusätzliche Lehrkräfte. Schließlich die Verbeamtungsgrenze: NRW hat sie jetzt zwar von 35 auf 40 Jahre aufgestockt, doch andere Länder verbeamten bis 45 oder gar bis 50. Das hat zur Folge, dass bei uns ausgebildete Pädagogen abwandern. Gerade NRW muss deshalb auf eine bundeseinheitliche Regelung setzen.

(RP)
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