Landesparteitag in Niedersachsen Piraten schützen sich vor Journalisten

Die Piraten aus Niedersachsen haben beim Landesparteitag in Wolfenbüttel eine Zone eingerichtet, aus der Journalisten nicht berichten dürfen. Auch Fotos sind nicht erlaubt. Die Piraten verweisen zur Begründung auf den Schutz der Privatsphäre.

 Die Piraten in Niedersachsen haben mit einem Klebeband den Übergang zur "privaten Zone" markiert.

Die Piraten in Niedersachsen haben mit einem Klebeband den Übergang zur "privaten Zone" markiert.

Foto: dpa, Julian Stratenschulte

Für eine private Zone seien 116 Teilnehmer-Plätze vorgesehen, etwa ein Drittel der gesamten Sitzmöglichkeiten, sagte eine Parteisprecherin am Samstag in Wolfenbüttel.

In diesem Bereich dürfen die Laptops der Teilnehmer nicht fotografiert und gefilmt werden. Auf Detailaufnahmen etwa von Teilnehmern soll verzichtet werden, auch Interviews sollten in diesem Bereich nicht gegeben werden.

Die Piraten begründeten diesen Schritt mit dem Schutz der Privatsphäre von Parteimitgliedern. In der Vergangenheit habe es bei Parteitagen Ermahnungen an die Presse gegeben, wenn ungefragt Leute gefilmt worden seien. Sie seien schließlich keine "ausgebufften Profis", sondern ehrenamtliche Politiker, lautete die Begründung.

Die aktuellen Einschränkungen für die Medien waren nicht nur vom Deutschen Journalisten-Verband kritisiert worden, sondern auch aus den Reihen der Berliner Piratenpartei. Allerdings hielten sich der Sprecherin zufolge nur knapp 70 von 249 Stimmberechtigten in dem privaten Bereich auf.

Die Teilnehmer mussten erneut über die Listenkandidaten zur niedersächsischen Landtagswahl am 20. Januar 2013 abstimmen. Die erste Listenaufstellung im April war wegen eines Formfehlers ungültig. Allerdings war am Nachmittag noch nicht endgültig über Fragen des Wahlverfahrens abgestimmt worden.

(dpa)
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