Schlömer will radikalen Strategiewechsel Piraten-Chef will Köpfe statt Basis

Berlin · Der Vorsitzende der Piratenpartei, Bernd Schlömer, fordert nach der Niederlage seiner Partei bei der Landtagswahl in Niedersachsen einen radikalen Strategiewechsel. Schlömer will durchsetzen, dass die Partei ihre Kampagne auf ihre Spitzenleute zuschneidet.

 Bernd Schlömer will die Piratenpartei auf Personen "zuspitzen".

Bernd Schlömer will die Piratenpartei auf Personen "zuspitzen".

Foto: dpa, Angelika Warmuth

"Wir müssen Köpfe zeigen, Menschen zeigen, Sympathieträger", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Die Partei könne nicht weiter allein darauf setzen, Themen zu transportieren.

Schlömer übte harte Kritik am Erscheinungsbild der Partei. "Die Menschen wissen einfach nicht, wofür die Piratenpartei steht. Und sie verbinden mit der Piratenpartei auch keine Menschen." Der Parteichef kündigte an, er wolle spätestens im April ein Spitzenteam für die Bundestagswahl präsentieren. Die Kandidaten sollten die Möglichkeit haben, "eigenverantwortlich Position beziehen zu können".

Schlömer räumte ein, dass dies ein Bruch mit dem Grundprinzip der Piraten wäre, wonach allein die Basis über alle politischen Positionen der Partei entscheidet. "Das ist wahr. Aber als Vorsitzender muss ich die Weiterentwicklung der Partei anregen." Er kündigte zugleich ein schärferes Vorgehen gegen Parteimitglieder an, die sich im Internet sexistisch oder menschenfeindlich äußern: "Das lassen wir uns nicht gefallen."

(dpa/felt)
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