Pinkwashing und Fußball-EM Hype oder Identifikation - wie viel Regenbogen ist echt?

Analyse | Düsseldorf · Die Debatte um die Regenbogenbeleuchtung der EM-Arena in München hat zu viel bunter Solidarität geführt. Allerdings auch zu der Frage, wie ernst manche Bekenntnisse gemeint sind. Oder wozu sie sonst dienen.

 Markus Söder am Mittwoch im Stadion.

Markus Söder am Mittwoch im Stadion.

Foto: dpa/Christian Charisius

Viele Fans haben zum EM-Spiel Deutschland-Ungarn ein Zeichen gesetzt. Sie haben die Farben des Regenbogens ins Stadion und auf viele andere Plätze getragen oder in den digitalen Netzwerken bunte Bilder von sich geteilt. Sie haben sich damit solidarisch erklärt mit der Schwulen- und Lesbenbewegung und allgemeiner mit dem Kampf gegen Ausgrenzung und Hass. Aus dem Aktivismus einer Gruppe ist für einen Abend eine breite Bewegung geworden, ein Massenbekenntnis. Man kann natürlich fragen, wie viel Hype da mitspielt, wie tief die Identifizierung mit den Zielen der Schwulen- und Lesbenbewegung wirklich geht. Doch ist es immer misslich, Massenbewegungen mangelnde Differenzierung vorzuwerfen. Mit einem Bild in den digitalen Netzwerken sendet man ein Signal, man führt keine ausgeklügelte Debatte. Sehr viele Menschen haben das getan. Sie haben ein Zeichen für Toleranz gesetzt. Das ist in der Welt. Und das verändert Welt.