Ko-Parteichefin der AfD Petry lenkt im Führungsstreit mit Lucke ein

Berlin · Die erste Weiße Fahne ist gehisst: Im Führungsstreit bei der AfD hat Parteichef Bernd Lucke Rückendeckung von seiner Ko-Vorsitzenden Frauke Petry bekommen.

 Frauke Petry reicht die Bernd Lucke die Hand.

Frauke Petry reicht die Bernd Lucke die Hand.

Foto: dpa, abu fux

Petry erklärte sich gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" bereit, Lucke notfalls den alleinigen Vorsitz zu überlassen. Für besser halte sie aber weiterhin eine Fortführung der bisherigen Praxis, die AfD von drei gleichberechtigten Sprechern führen zu lassen.

Mit ihrem Einlenken bemühte sich Petry um eine Entschärfung des parteiinternen Machtstreits, der in den vergangenen Tagen öffentlich ausgetragen wurde. Auch Petry hatte sich zunächst gegen den Plan von Lucke gewandt, das bisherige Führungstrio abzulösen und den alleinigen Vorsitz zu übernehmen.

"Ich trete nicht gegen Bernd Lucke an, wenn es zukünftig nur einen Vorsitzenden geben soll", sagte sie nun der "Leipziger Volkszeitung". "Er ist die unangefochtene Nummer eins an der Spitze der Partei. Er ist das Gesicht der AfD." Sie selbst wäre in der nächsten Führung aber "gerne wieder mit dabei, wenn es zwei oder drei Sprecher an der Spitzen geben soll".

Lucke hatte zuvor in einem Zeitungsinterview mit Rückzug gedroht, sollte er seine Vorstellungen für eine Neuordnung der Parteispitze nicht durchsetzen können. Petry hatte diese Drohung zunächst als "nicht hilfreich" kritisiert. In dem Zeitungsinterview sagte sie nun: "Ich hoffe, dass er seine momentane Belastungs- und Erschöpfungssituation überwindet." Petry führt die AfD-Fraktion im sächsischen Landtag.

AfD-Vize Alexander Gauland allerdings erteilte Luckes Vorhaben, das bisherige Führungstrio als alleiniger Vorsitzender abzulösen, in der "Bild" (Dienstagsausgabe) eine Absage. Zwar sei er weiter zur Zusammenarbeit mit Lucke bereit - "aber nicht um den Preis einer Satzung, die das bewährte Modell mehrerer Parteisprecher abschafft", sagte Gauland, der die AfD-Fraktion im brandenburgischen Landtag führt.

Bislang stehen drei Vorstandssprecher gemeinsam an der Spitze der AfD: Lucke, Petry und Konrad Adam. Über die Neuordnung soll voraussichtlich ein Parteitag Anfang kommenden Jahres entscheiden.

(AFP)
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