US-General stellt neue Leitlinien vor Petraeus will Taliban bis in den Tod jagen

Berlin (RPO). Die Bundesregierung hat die Leitlinien des neuen Oberbefehlshabers der internationalen Truppen in Afghanistan, US-General David Petraeus, zum Schutz der Zivilbevölkerung gelobt. Dabei wählte der Amerikaner teils drastische Worte.

So trainieren US-Soldaten in Afghanistan
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Die entsprechenden Passagen in dem vierseitigen Text seien "ausgesprochen stark formuliert", sagte der stellvertretende Regierungssprecher Christoph Steegmans am Montag in Berlin.

Die Leitlinien waren kritisiert worden, weil Petraeus drastische Worte zum Umgang mit den Taliban gewählt hatte. Der "Tagesspiegel" zitierte daraus: "Gemeinsam mit unseren afghanischen Partnern rammt Eure Zähne in das Fleisch der Aufständischen und lasst nicht mehr los."

Bundeswehrsprecher Christian Dienst räumte ein, es handele sich um eine Sprache, "die auch nach unten leicht verstanden wird". Er wies aber darauf hin, dass in dem Papier, das für alle Soldaten in Afghanistan verbindlich sei, auch die sehr eindringliche Anweisung enthalten sei, "mit dem minimalsten Ansatz von militärischer Gewalt" an die Zivilbevölkerung heranzutreten. Aus übermäßigem Schaden gehe auch immer die Unterstützung der Gegenseite hervor.

Steegmans sagte, die Bundesregierung lege Wert darauf und hebe auch hervor, dass General Petraeus ausdrücklich betone, das die Anstrengungen, zivile Opfer zu reduzieren, weiter fortgesetzt werden müssten. "Das ist ein Ansatz, den wir hervorheben und unterstützen."

Man könne beide Passagen in den Leitlinien nur zusammen lesen. Der Passus, der auf Kooperation und Rücksichtnahme gegenüber der Zivilbevölkerung abhebe, "ist in unseren Augen ausgesprochen stark formuliert", schloss er.

(apd/nbe)
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