SPD-Fraktionschef Peter Struck: "Ich kann Merkel nicht leiden"

Hamburg (RPO). SPD-Fraktionschef Peter Struck hat seine Partei zu einer härteren Gangart im Wahlkampf aufgefordert. "Wir müssen mehr polarisieren. Wir müssen Allianzen gegen Schwarz-Gelb schmieden." Gleichzeitig betonte er seine Abneigung gegenüber Bundeskanzlerin Angela Merkel.

"Müntefering verzweifelt an Merkel"
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Das sagte Struck in einem Interview mit dem Magazin "Stern". Scharf griff der SPD-Politiker in diesem Zusammenhang die Gewerkschaften an. "Ich verstehe die Gewerkschaften nicht, dass sie nicht klar erklären, dass Schwarz-Gelb für ihre Mitglieder eine Katastrophe wäre. Ich erwarte, dass die sich da deutlicher artikulieren."

Struck bekräftigte seine Kritik an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). "Sie ist nicht die Richtige. Sie müsste viel mehr führen und verlässlicher sein." Konkret warf der frühere Verteidigungsminister der Kanzlerin vor, nicht deutlich für den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan zu werben. "Aber das ist ihr wohl nicht populär genug." Sein persönliches Verhältnis zu Angela Merkel beschrieb Struck mit den Worten: "Sie kann mich nicht leiden und ich sie nicht."

Partei treu bis in den Sarg

Nach der Wahl beendet Struck nach 29 Jahren im Bundestag seine Karriere. Seinem Ruhestand sieht der 66-Jährige mit gemischten Gefühlen entgegen. "Politik ist 'ne Droge. Jeder, der das bestreitet, lügt", sagte er. Er sei "150 Prozent gefahren die letzten 20 Jahre" und müsse erst wieder lernen mit einem leeren Terminkalender umzugehen "oder damit, dass mich vielleicht keiner mehr fragt".

Kategorisch schloss Struck aus, dass er jemals die SPD verlassen könnte wie zuletzt Ex-Wirtschaftsminister Wolfgang Clement. "Das ist unanständig. So einer bin ich nicht. Egal, was die Partei macht: Ich bleibe der SPD treu, bis ich im Sarg liege."

(ots/csr)
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