Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen
EILMELDUNG
Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen

Diskussionen um Teilnehmerzahl "Pegida" sorgt mit neuem Zählsystem für Belustigung

Dresden · Um die Teilnehmerzahl der "Pegida"-Demonstrationen gibt es immer wieder Diskussionen. Die Veranstalter der Kundgebung in Dresden haben sich deshalb ein neues Zählsystem ausgedacht – und ernten dafür Spott im Netz.

"Pegida"-Anhänger stehen am 9. März 2015 auf dem Altmarkt in Dresden.

"Pegida"-Anhänger stehen am 9. März 2015 auf dem Altmarkt in Dresden.

Foto: dpa, skh cul

Um die Teilnehmerzahl der "Pegida"-Demonstrationen gibt es immer wieder Diskussionen. Die Veranstalter der Kundgebung in Dresden haben sich deshalb ein neues Zählsystem ausgedacht — und ernten dafür Spott im Netz.

Die "Dresdner Morgenpost" hat ein Video veröffentlicht, in dem der Anwalt Jens Lorek das Zählsystem erklärt: Die Veranstalter stellten bei der Demo am Montagabend große Tonnen auf, in die jeder Teilnehmer eine Münze, einen Knopf oder Ähnliches werfen sollte, bevor er sich auf den Weg nach Hause machte.

Der Reporter äußert Zweifel an der Zuverlässigkeit dieses Systems und fragt, ob es nicht sein könne, dass Teilnehmer gleich mehrere Münzen in die Tonnen werfen. Doch Lorek wiegelt ab: Es würden Ordner aufgestellt, die das kontrollieren sollten — und wenn doch mal jemand mehrere Münzen einwerfe, werde man sich das "merken" und die entsprechende Zahl am Ende abziehen.

Doch schon während Lorek noch gefilmt wird, ist im Hintergrund eine Frau zu sehen, die gleich fünf Münzen in eine Tonne wirft. Niemand scheint das zu bemerken, auch Lorek kommentiert den Vorfall nicht.

Die "Pegida"-Organisatoren hatten die offiziellen Angaben der Polizei zu den Teilnehmerzahlen ihrer Demonstrationen angezweifelt und daher angekündigt, künftig eigene Zählungen durchzuführen. Nach Polizeiangaben nahmen an der Kundgebung am Montagabend rund 7700 Personen teil.

Verabredung zum Zählen abgesagt

"Pegida" hatte die in Eigenregie erhobenen Zahlen ursprünglich am Dienstagvormittag veröffentlichen wollen. Der "Morgenpost" zufolge ist das aber nun nicht mehr geplant. Auch die Verabredung mit einem "Morgenpost"-Reporter zur Auszählung der Stimmen am Dienstagmorgen um 9 Uhr habe Lorek platzen lassen.

Europas Populisten
11 Bilder

Europas Populisten

11 Bilder

Auf der Facebook-Seite der "Morgenpost", die die Zählaktion am Montagabend minutiös dokumentierte, gibt es viel Spott für "Pegida". "Eins muss man Pegida und seinem Personal lassen: unterhaltsam!", schreibt eine Leserin. "Lügentonne!", schreibt eine andere Leserin in Anspielung auf den bei der "Pegida" beliebten Begriff "Lügenpresse".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort