Silvio Berlusconi und Beppe Grillo Peer Steinbrück lästert über "Clowns" in Italien

Düsseldorf · Die Reaktionen in Deutschland auf das Ergebnis der Italien-Wahl fallen unterschiedlich aus. Die einen sehen einen politischen Stillstand, die anderen drängen auf eine schnelle Regierungsbildung. Peer Steinbrück hat eine ganz eigene Herangehensweise.

 In Potsdam nahm Peer Steinbrück kein Blatt vor den Mund.

In Potsdam nahm Peer Steinbrück kein Blatt vor den Mund.

Foto: dpa, Bernd Settnik

Peer Steinbrück kam gleich zur Sache. Der SPD-Kanzlerkandidat, der in Umfragen ein Popularitätstief markiert, suchte in Potsdam das Gespräch mit den Bürgern. "Klartext mit Peer Steinbrück" nannte sich die Veranstaltung.

Und Steinbrück redete Klartext. In den vergangenen Wochen war es vergleichsweise ruhig geworden um den Mann, der wegen seiner Honorare arg in die Kritik geraten war.

Vergessen und vorbei sind die Negativ-Schlagzeilen. Die Gäste erlebten am späten Dienstagabend den altbekannten Steinbrück. Den angriffslustigen Politiker. Den scharfzüngigen Genossen, der kein Blatt vor den Mund nimmt.

Mit dem Mikrofon in der Hand schritt er im Stil eines Alleinunterhalters über die Bühne. Dieser Rolle wurde der Kanzlerkandidat an diesem Abend gerecht.

Unangenehmen Fragen wich er nicht aus, seinem Publikum bot er Scherze und launische Bemerkungen, die man von ihm erwartet. Rente mit 67, ist eines der Themen. Oder der reduzierte Mehrwertsteuersatz. Mindestlohn war auch dabei.

Und das politische Patt nach der Wahl in Italien? Auch das ließ er nicht unkommentiert. Im Gegenteil. Steinbrück wähnte sich möglicherweise in einem vertrauten Kreis, in kleiner Runde, als er lospolterte: "Bis zu einem gewissen Grad bin ich entsetzt, dass zwei Clowns gewonnen haben."

Mit den Clowns waren Silvio Berlusconi und Beppe Grillo gemeint. Der eine ist Italiens Ex-Ministerpräsident. Der andere, Grillo, ist tatsächlich so etwas wie ein Clown. Zumindest ein Satiriker und TV-Komiker.

Steinbrück spottet Berlusconi und Grillo als Clown. Das ist er wieder, der Steinbrück: "Mein Eindruck ist, dass zwei Populisten gewonnen haben."

(rpo/nbe)
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