Landtagswahl in Bayern Pauli will für Freie Wähler kandidieren

München (RPO). Gabriele Pauli greift möglicherweise doch als Spitzenkandidatin in die bayerischen Landtagswahlen ein. Die Fürther Landrätin hat sich als Nummer eins der Freien Wähler (FW) ins Gespräch gebracht.

Hier hat Frau Pauli ihren Auftritt auf dem CSU-Parteitag
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Sie werde in den nächsten Wochen Gespräche mit mehreren Parteien und Organisationen führen, auch mit den Freien Wählern, sagte Pauli am Freitag. Sie betonte: "Wenn ich zu den Freien Wählern ginge, dann hätten sie nur wirklich was davon, wenn ich Spitzenkandidatin wäre."

Dass FW-Landeschef Hubert Aiwanger zuletzt einer Zusammenarbeit mit Pauli kaum Chancen eingeräumt hatte, hält die Landrätin für persönlich motiviert. "Herr Aiwanger hat Angst", sagte die frühere CSU-Politikerin. Er habe als Landesvorsitzender natürlich einen Anspruch auf die Spitzenkandidatur.

Es müsse aber darüber gesprochen werden, wie die Freien Wähler die Fünf-Prozent-Hürde schaffen könnten. "Da gehört es dazu, dass man ganz realistisch einschätzt: Wie ist das mit einem Spitzenkandidaten Aiwanger, wie wär's mit mir, oder sind die Freien Wähler glücklich, so wie sie aufgestellt sind", fügte Pauli hinzu.

Aiwanger distanziert sich

Aiwanger selbst zeigte sich befremdet über die indirekte Bewerbung der Fürther Landrätin um eine Spitzenkandidatur für seine Partei. "Ich finde es interessant, dass sie sich von außen über die Medien ins Gespräch bringt, ohne bei uns angefragt zu haben", sagte Aiwanger. Der "normale Weg" einer Bewerbung sei, sich direkt zu melden und nicht über die Presse von außen anzuklopfen.

Auch dass die frühere CSU-Politikerin gleich von der Spitzenkandidatur rede, stört den FW-Landeschef. Der erste Schritt in einem solchen Fall sollte sein, sich erst einmal auf akzeptable Weise einzubringen. Danach könne über Weiteres diskutiert werden, sagte Aiwanger. Politisch sieht der FW-Landeschef durchaus Gemeinsamkeiten zwischen seiner Partei und Pauli. Die "gemeinsame Schnittmenge Nummer eins" sei die Kritik an den "verkrusteten Strukturen der CSU".

Pauli kündigte an, auch mit anderen Parteien reden zu welchen. Ihr Ziel sei, eine Gruppierung zu finden, mit der sie verstärkt ihre Ideen in die Öffentlichkeit tragen könne. "Splitterparteien kommen nicht in Frage", betonte sie. Sollten die Gespräche mit den Parteien zu keinem Ergebnis führen, schloss sie auch die Gründung einer eigenen Partei nicht aus.

(afp)
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