Traditionsreiche Parteizeitung CSU stellt „Bayernkurier“ ein

München · Der Wechsel in die digitale Welt wird in der CSU ab sofort mit Tempo vorangetrieben. Dabei gibt es ein altehrwürdiges Opfer. Denn die Partei will ihr traditionsreiches Parteiorgan „Bayernkurier“ noch in diesem Jahr einstellen.

Paukenschlag in München: CSU stellt „Bayernkurier“ ein
Foto: dpa/Matthias Balk

Das kündigte CSU-Generalsekretär Markus Blume am Montag nach einer CSU-Vorstandssitzung in München an. Grund ist, dass die CSU ihre Ressourcen künftig voll auf die digitale Kommunikation legen will.

Das CSU-Präsidium solle ausarbeiten, „wie wir unsere analoge Kommunikation, den "Bayernkurier", in diesem Jahr noch einstellen können und die neuen Möglichkeiten im Digitalen dafür umso stärker nutzen können“, sagte Blume.

Entscheidend sei, wie man maximale Reichweiten erziele. In normalen sozialen Netzwerken sei die CSU „nicht schlecht unterwegs“, man wolle aber deutlich besser werden, auch auf Youtube und anderen Kanälen. Dafür brauche man aber Ressourcen, die heute zum Teil anders gebunden seien. „Deswegen sind wir der Meinung, dass es notwendig ist, hier wirklich den Schalter umzulegen.“ Zwar sollten analoge Formate weiter dazugehören. „Aber die Zeiten, wo man sich ein sehr gut gemachtes Hochglanzmagazin leisten kann, während man im Digitalen tatsächlich noch weitere Gehhilfen braucht, diese Zeiten sind vorbei“, räumte Blume ein.

Vor vier Jahren war der „Bayernkurier“ extra noch auf andere Beine gestellt worden: 65 Jahre nach seiner ersten Ausgabe am 3. Juni 1950 präsentierte sich das Blatt Mitte 2015 erstmals in neuem Gewand, erschien fortan nicht mehr wöchentlich, sondern monatlich.

(felt/dpa)
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